In einer Welt, die oft von Hektik, Distanz und emotionaler Distanz geprägt ist, schenken uns Tiere Möglichkeiten: bedingungslose Verbundenheit und heilsame Berührung.
Unsere Verbindung zu Tieren berührt die tiefen Schichten unserer Seele:
Emotionale Entlastung: In den vertrauensvollen Augen eines Tieres finden wir oft mehr Verständnis als in zahllosen menschlichen Gesprächen. Sie nehmen uns an, ohne zu urteilen.
Stressreduktion: Wissenschaftliche Studien belegen, dass der Kontakt zu Tieren messbar Stresshormone senkt und unser Nervensystem beruhigt.
Bedingungslose Akzeptanz: Tiere lehren uns eine Form der Liebe, die keine Bedingungen kennt – eine Liebe, die uns annimmt, wie wir sind.
Wissenschaftliche Erkenntnisse
Forschungen zeigen die erstaunlichen Auswirkungen von Tierkontakt:
Senkung des Blutdrucks
Stärkung des Immunsystems
Linderung von Angstzuständen
Förderung von Oxytocin – dem Hormon der Verbundenheit
Die Sprache jenseits der Worte
Die Tellington TTouch® Methode öffnet Tore dazu, was Tierkontakt per se bewirken kann. Die sanften, kreisenden Berührungen der TTouch-Methode sind eine Sprache der Zartheit. Sie öffnen Räume tiefer Entspannung und Vertrauensbildung. Bei jedem Kontakt spürt man, wie Anspannung weicht und innere Ruhe einkehrt.
Tiere sind Meister der nonverbalen Kommunikation. Sie spüren unsere Stimmungen, unsere Ängste und unsere Verletzlichkeiten, noch bevor wir sie selbst wahrnehmen, ohne uns zu werten. Im Anwenden der Tellington TTouch Methode üben auch wir uns in Empathie, Wertfreiheit und im Loslassen negativer Glaubenssätze. Diese Kunst der Berührung und Bewegung öffnet uns für tiefe Kommunikationsebenen. So melden Teilnehmende der Intensiv-Seminare oft zurück, dass das Erlernen und Ausüben der Tellington TTouch® Methode ihr Leben, Glaubenssätze und Einstellungen, sowie ihre Erfahrungen mit Tier und Mensch positiv verändert hat.
Tellington vertieft die die Bindung
TTouch ist mehr als eine Streicheltechnik. Es ist eine achtsame, respektvolle Art des Kontakts, die sowohl für Mensch als auch Tier heilsam ist. Jede Bewegung ist ein Dialog, jede Berührung eine Einladung zum Vertrauen – und außerdem zur Heilung.
Plädoyer für Zartheit und Achtsamkeit
Die Tellington TTouch Methode ist eine Philosophie der Begegnung. Sie lehrt uns, achtsam zu sein, zu spüren und zu verstehen. In einer Welt, die oft von Hast und Oberflächlichkeit geprägt ist, erinnern uns Tiere an die tiefen menschlichen Werte der Empathie, des Mitgefühls und bedingungsloser Liebe, aber auch der Klarheit, der Verbindung zu uns selbst und dem Wahren unserer Grenzen und derer des Gegenübers.
Tiere sind nicht nur Begleiter – sie sind unsere Lehrer der Behutsamkeit.
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07. Januar 2025
Linda Tellington-Jones spricht über den Beginn
von Tellington TTouch
In dem kleinen Youtube Beitrag ist Linda Tellington-Jones im Gespräch mit Dr. Daniela Zurr (Tellington Instruktorin aus Deutschland). Linda erzählt von dem Moment, als Moshé Feldenkrais sie lehrte, dass eine einizige Situation bereits ein Lernen möglich macht- es also keine weiteren Wiederholungen braucht.
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06. Januar 2025
Linda Tellington-Jones spricht über Dankbarkeit
Linda im Gespräch mit Dr. Daniela Zurr (D) spricht von ihren Wünschen für das Jubiläumsjahr 2025.
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05. Januar 2025
Mein Tier ist einzigartig!
von Sylvia Haveman (NL)
Jeder Mensch und jedes Tier ist einzigartig und jeder Körper erzählt seine eigene Geschichte…..
Im Laufe eines Lebens passiert viel… Wir stürzen einmal mit dem Fahrrad, stolpern über einen Baumstumpf, stoßen uns den Kopf an, rutschen im Schnee aus….
Unser Tier überschlägt sich, prallt versehentlich gegen einen Baum, springt falsch oder rutscht auf einem rutschigen Untergrund aus…
Alle großen und kleineren Traumata werden im Körper gespeichert. Diese Lebenserfahrungen – körperlich, geistig und emotional – hinterlassen ihre Spuren am und im Körper. Manchmal sind diese Spuren für jeden deutlich sichtbar, in Form einer Amputation, einer Narbe oder eines offensichtlichen Hinkens. Da alles mit allem verbunden ist, kann sich eine ursprüngliche Verletzung schließlich an anderer Stelle im Körper manifestieren. So kann beispielsweise ein Sprunggelenksbruch nach längerer Zeit aufgrund des Kompensationsmechanismus ein Problem im Nacken-/Schulterbereich verursachen. Oft sind die genannten Lebensspuren nur schwer oder gar nicht sichtbar.
Wenn wir als Menschen unter etwas leiden, Schmerzen oder Unwohlsein empfinden, ist das für andere nicht immer deutlich sichtbar. Wir können es jedoch sagen…..
Tiere können es nicht sagen, aber es gibt viele Tiere mit kleineren oder größeren Unbehagen, mit Schmerzen im Körper, Krämpfen oder Verspannungen, ohne es sehr deutlich zu zeigen. Oft entdecken wir es erst, wenn uns die kleinen, scheinbar unwichtigen Details auffallen.
Was schaust du dir dann an? Zum Beispiel die Art und Weise, wie das Tier sein Körpergewicht auf seinen vier Beinen verteilt hat. Ist das Tier „quadratisch“, d.h. alle vier Beine “ordentlich” unter dem Körper, wo sie alle gleich belastet sind? Legt das Tier immer wieder ein Bein zur Seite oder nach hinten? Sehen Sie ein sitzendes Tier, das gerade auf den Hinterbeinen/Gesäß sitzt oder etwas mehr nach links oder rechts hängt? Und er sitzt immer auf der gleichen Seite? Liegt ein liegendes Tier gleich oft auf beiden Seiten oder bei näherer Betrachtung immer auf der gleichen Seite? Wenn sich das Tier bewegt, ist das gleichmäßig und flexibel ? Wechselt das Tier leicht zwischen links und rechts in einer schnelleren Gangart wie Trab oder Galopp?
Der Mantel oder das Haar kann auch Details über den Besitzer preisgeben. Als Detektiv können Sie verschiedene Dinge bemerken, wie z. B. die Lage der Haare, Veränderungen in Farbe und Qualität der Haare oder bemerkenswerte Veränderungen.
Die Ansammlung weniger Details sagt nicht viel aus. Beobachten Sie es vorerst nur und das ohne Werturteil. Es ist ziemlich schwierig, neutral zu sein, auch für Detektive.
Die nächsten Schritte, die Sie bei Ihren Ermittlungen als Detektiv unternehmen können, sind das ruhige Berühren mit den Händen. Aber dazu später mehr.
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02. Januar 2025
Momente des Rückzugs
von Lisa Leicht (CH)
Während dieser Zeit zwischen Wintersonnenwende und Neujahr ziehe ich mich, wie viele andere Menschen auch, gerne bewusst für Augenblicke, Minuten oder Stunden vom hektischen Alltagsgetriebe, den nie weniger werdenden vermeintlichen Pflichten und Verpflichtungen zurück – Auszeit.
Ich begebe mich dafür an einen Ort, wo ich mich sicher und wohl fühle, meinen inneren Seelengarten, oder, im Aussen, in meinem Zimmer auf meinen Lieblingssessel mit meiner Flauschdecke, in die Nähe meines Lieblingsbaums oder an meinen Lieblingsplatz am Meer. Dort, zufrieden und in Sicherheit, fällt es mir leicht, meine Gedanken zu ordnen, meine Atmung bewusst wahrzunehmen, runterzufahren und mich auszuruhen. Beim Einstieg helfen mir z.B. der Hearthug und TTouches um den Mund herum und im stets angespannten Nackenbereich. Dazu summe ich, das hilft beim bewussten Atmen. Dann folgt meist ein Tagtraum im Alphazustand, eine Meditation, oder gar ein Nickerchen.
Oft steigen dann im Übergang ins Tagesbewusstsein Inspirationen auf und ich fühle mich erfrischt, lernbereit, ruhig, klar.
Deshalb habe ich mir fürs neue Jahr vorgenommen, mir solche Auszeiten und Momente des Rückzugs vermehrt bewusst auch während der aktiven Periode zu erlauben, ganz besonders auch vor dem Unterrichten und vor und während meiner Reisen.
In der Tellington-Arbeit versuchen wir Rahmenbedingungen und Lernsituationen so zu gestalten, dass Mensch und Tier erfolgreich lernen können.
Deshalb möchte ich diese ‚Auszeiten‘ auch allen Hundebesitzern sowohl für sich als auch für ihre vierbeinigen Hunde empfehlen, denn das Bedürfnis nach Sicherheit ist für alle fühlenden Wesen zentral. Für unsere Hunde finde ich ‚portable Rückzugsmöglichkeiten‘ besonders interessant, wie zum Beispiel ein Tuch, das über einen Tisch gehängt werden kann, für kleine Hunde ein Iglu, oder eine offene Faltbox ohne Tür, oder ein offenes Hunde-Tipi.
Wenn wir unsere vierbeinigen Freunde sorgfältig und über einen längeren Zeitraum zu Hause daran gewöhnen, bei Bedarf einen sicheren, komfortablen und entspannenden Ort aufzusuchen, wenn das mitnehmbare Zuhause dank sorgfältigem Training ein Ort des sicheren Rückzugs wird, können schwierige Momente, wie zum Beispiel Silvester, Restaurantbesuche, Reisen, Urlaub und natürlich auch Präsenzkurse locker und entspannt angegangen werden.
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29. Dezember 2024
Silvester
Karin Petra Freiling (D)
Die Silvesternacht ist für viele Hunde eine der stressreichsten Zeiten des Jahres. Laute Geräusche, plötzliche Lichter und die allgemein aufgeladene Stimmung können Ängste und Stress auslösen. Doch genau hier kommt die Tellington TTouch®️ Methode ins Spiel! Mit gezielten Berührungen und Techniken können Sie Ihrem Hund (und sich selbst) helfen, diese schwierige Zeit gelassener zu erleben. Zusätzlich dazu liefert die „Natürlich.Aktiv.Berühren.“-Methode von Karin Petra Freiling inspirierende Ergänzungen, um die Wirkung der TTouch®️ Methode zu unterstützen.
Die magischen 3 TTouches beinhalten den
Heart Hug-TTouch den Sie am Besten bei sich selbst und ihrem Hund ausführen. Ebenso
Ohr -TTouch als Erste-Hilfe-TTouch und Mund/Maul-TTouch. Unsere eigene Stimmung ist ansteckend, je ruhiger Sie selbst sind, desto ruhiger wird sich Ihr Hund fühlen.
Zusätzlich zu den magischen 3 TTouches helfen folgende:
Der Ruten-TTouch hilft dem Hund in Balance zu kommen, geschmeidigere Bewegungen auszuführen und Spannungen zu lösen.
Der Bauchheber hilft dabei die Atmung zu vertiefen und
Muschel-TTouches vermitteln, Wärme Sicherheit und Geborgenheit.
Der Ohr-TTouch ist der allerwichtigste Notfall TTouch, den Sie so oft und so lange es Ihr Hund mag ausführen können.
Nehmen Sie das Ohr sanft zwischen Daumen und Zeigefinger und führen sie sanfte streichende Bewegungen von der Ohrenbasis bis zur Ohrspitze Ihres Hundes aus. Diese Technik hilft nachweislich, den Herzschlag zu senken und Stress zu reduzieren – perfekt, um auf Silvesterangst zu reagieren.
Das halbe Körperband hilft durch den Rahmen den es bietet und das Bewusstwerden der Atmung eine nachweislich, wunderbare Mögljchkeit, die Herz- und Atemfrequenz zu regulieren. Ein breites Stirnband, ein Kinderloop oder ein Fönschutz für Hunde kann die empfindlichen Ohren schützen.
Zusätzliche Unterstützung mit der „Natürlich.Aktiv.Berühren.“-Methode
Die Duftmoleküle der therapeutischen Öle sind so klein, dass sie die Bluthirnschranke mühelos überwinden und hier ausgleichend auf das ganze System wirken können. Die Wirkung setzt schon nach ca. 3 Minuten ein.
Bitte verwenden Sie nur naturreine Öle. Bewährt haben sich Lavendel, Baldrian, Sandelholz, Vanille, Orange, Peace and Calming und Stress away ( letzteres sind hochwirksame Mischungen von der Firma Young Living)
Verreiben sie einen Tropfen in Ihren Händen und warten Sie, bis dieser fast eingezogen ist. Danach streichen Sie mit dem Noahs-Marsch-TTouch den Hund ab und genießen gemeinsam den Duft. Im Diffuser oder 1 Tr. auf einen Wattebausch können sie für eine Wohlfühlatmosphäre in Ihrer Wohnung sorgen.
Folgende homöopathische Mittel helfen unseren Hunden Jahr für Jahr.
Arnica C30 gegen Schock und Panik
Opium C30 nach Schreck und Schock Situationen
Passiflora incarnata, Avena sativa, Valeriana Comp Urtinkturen von Ceres
Nervennahrung und Calma von CD Vet.
Leichte und vollwertige Nahrung ist wichtig. Genau wie die Urtinktur Avena sativa ( gemeiner Hafer) helfen Haferflocken nach der TCM für eine gesunde und ausgeglichene Mitte. Etwas mehr gesunde hochwertige Kohlenhydrate als üblich helfen in besonderen Stressituationen sehr das System stabil zu halten.
Die Bach Blüten Rescue Remedy Tropfen, sowie Mimulus bei spezifischen Ängsten, Aspen bei starkem Zittern, Rock Rose bei blanker Panik und Star of Bethlehem als Seelentröster helfen auf ihre sanfte, zuverlässige Art auch nachweislich. Sie sollte regelmäßig und häufig verabreicht werden. Je 2 Tropfen auf ein Wasserglas und davon alle 40 min eine Pipette hat sich sehr bewährt. Sollte es schwer sein die Bach Blüten zu verabreichen können diese auch in den Diffuser gegeben werden oder über die TTouches am Ohr und den Pfotenballen eingearbeitet werden.
Die Rolläden sollten geschlossen sein und entspannende Musik im Tempo Largo hat einen entspannenden Effekt. Through a dogs ear (YouTube ) bietet mehrere Stunden entspannende Musik. Diese darf gerne ab 23:30 etwas lauter abgespielt werden.
Ich wünsche Ihnen und Ihrem Hund eine sanften Rutsch in ein wundervolles, gesundes, liebevolles und ttouchreiches 2025
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22. Dezember 2024
Genieße deine Zeit, denn du lebst nur jetzt und heute.
Morgen kannst du gestern nicht nachholen und später kommt früher als du denkst. – A. Einstein
von Katja Krauß (D)
Ich liebe Albert Einsteins Weisheiten, schließlich hat er die Relativitätstheorie aufgestellt und gesagt, dass die Zeit relativ ist. Seitdem ich das mal verstanden hatte, ist Zeit neben Glück für mich das Wichtigste im Leben.
Es gibt viele Menschen, die bewusst oder auch unbewusst nicht nur mit ihrer eigenen Zeit verschwenderisch umgehen, sondern sie auch ihren Mitmenschen nehmen. Zu Terminen zu spät zu kommen, andere mit Aufgaben zu beschäftigen, die derjenige durchaus hätte selbst machen können oder einfach trödelig zu sein, weil man sich über die Zeit der Anderen noch keine Gedanken gemacht hat, ist leider für viele Menschen ganz selbstverständlich.
Ich spreche nicht davon, dass jedes Individuum seine eigene Zeit braucht. Wie es so schön in der Tellington Philosophie heißt: wir respektieren und wertschätzen die eigene Persönlichkeit, wozu auch die Art und Weise des Lernens und sich Entwickelns dazu gehört.
Wenn Miro, mein Kater vor der Tür miaut und ich ihm die Tür öffne, dann braucht er seine Zeit, um sich zu entscheiden, ob er reinkommt oder doch noch draußen bleiben möchte. Wenn Ella, meine 14-jährige Hündin vor ihrem Futternapf steht und nicht genau weiß, ob sie etwas essen möchte oder eben nicht, dann nehme ich mir gern die Zeit, da sie einfach nach ihrem Rhythmus, auch bedingt durch den Lebensabschnitt in dem sie sich gerade befindet, lebt. Doch wenn ich meine jungen Hunde frage, ob sie etwas schneller mitlaufen können, weil ich später noch einen Termin habe, dann kommen sie meinem Wunsch immer gerne nach.
Es gibt den wunderbaren Spruch: “Leben beginnt da, wo die Zeit keine Rolle spielt.”
Doch zu diesen Momenten wird es nur kommen, wenn uns auch die Zeit der Anderen wichtig ist, also dass möglichst jeder seine Zeit so gut es geht selber so nutzen kann, wie er es möchte.
Und da wir uns gerade in der Weihnachtszeit befinden, passt dazu dann auch der Spruch von Ghandi “Sprich nur, wenn du die Stille verbessern kannst”. Sprachfasten, also die bewusste Reduzierung der verbalen Kommunikation über einen bestimmten Zeitraum (heutzutage sollte sich das wohl auch auf alle schriftlichen Kommentare in all den verschiedenen Medien erstrecken), dient nicht nur dem eigenen Stressabbau und der eigenen Herzgesundheit, sondern verschafft unseren Mitmenschen auch mehr Zeit;-)
Darin sind unsere Tiere wahre Meister, die meisten von ihnen “reden” nur, wenn es wirklich sein muss und sind dafür die besten Zuhörer der Welt. Und auch da möchte ich nochmal aus der Tellington Philosophie zitieren: …wir sehen jedes Tier als Lehrer für uns und unser Leben;-)
In diesem Sinne wünsche ich allen eine besinnliche Weihnachtszeit und dass wir unseren Mitmenschen vielleicht ein ganz wunderbares Geschenk machen, wir ihnen Zeit nach ihrem Geschmack schenken, indem wir ihnen z.B. eine Aufgabe abnehmen (denn Zeit hat, wer sich Zeit nimmt) oder gemeinsam mit ihnen etwas unternehmen- ganz so, wie es demjenigen gefällt.
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18. Dezember 2024
Aloha,
Sei am Donnerstag, den 19. Dezember um 17:00 PST / 20:00 EST / 01:00 GMT / 02:00 MEZ dabei, wenn Linda einige ihrer Überlegungen zum 50. Jubiläum der Tellington TTouch Methode mit dir teilt!
Linda wird ihre bemerkenswerte Reise teilen und einige der Menschen, Ereignisse und Tiere hervorheben, die eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung dieses bahnbrechenden Ansatzes gespielt haben. Die weltweit verbreitete Tellington-Methode hat die Art und Weise, wie wir mit Pferden, Hunden und anderen Tieren zusammenarbeiten, verändert – sie fördert Kooperation, Sicherheit und ein tiefes Gefühl der Verbundenheit.
Linda wird auch über die tiefgreifende Wirkung von Ho’oponopono, der hawaiianischen Praxis der Dankbarkeit und Vergebung, nachdenken, die ein Leitprinzip in ihrer Arbeit mit Tieren und deren Betreuern ist.
Um sich für den Vortrag anzumelden, bitte den Link verwenden:
Alle kennen den Python-TTouch und er ist oft einer von den ersten TTouches, die wir lernen. Er ist ziemlich einfach zu lernen, obwohl er nur wirkt, wenn man ihn ganz ruhig und genau macht: ganz ruhig heben, halten, durchatmen und mit dem gleichen Druck langsam wieder nach unten, dabei ausatmen, zum nächsten Platz gleiten und dann so weiter -sehr entspannend und erdend. Meistens wird er langsam oder ganz langsam gemacht, aber z.B. bei einem Pferd, das das spannend findet, schneller, aber immer mit der gleichen Aufmerksamkeit, gerade beim herunter lassen.
Oft wird erst ein TTouch Kreis gemacht, bevor angehoben wird, dann ist es eine “Eingerollte Python”.
Warum ich der Python-TTouch so wichtig finde, ist weil etwas pythonisches in vielen TTouches ist.
Wenn ich z.B. Schweif-TTouch mache und ganz leicht ziehe oder drücke ist das wie der Python: leicht ziehen oder drücken, festhalten und ganz langsam zurück.
Bauchheber mit Körperband oder Handtuch (oder dem Gurt bei ängstlichen Pferden), Mähne ausstreichen und dann leicht daran ziehen um langsam zurück, Regenwurm-TTouch, Becken kippen: alles Pythonartig!
Auch anderswo ist der Python mit drin, so wie bei den Presses von Connected Riding, wo man leicht drückt und dann ganz ruhig loslässt.
Deswegen, außer dass es ein toller TTouch ist, den ich gern mag und gern benutze, finde ich ihn wichtig, weil er mir hilft andere TTouches besser zu machen.
Ich hoffe irgendwann Python-TTouches auch mal an einer Python machen zu dürfen!
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12. Dezember 2024
Auszeit vom Alltag
von Doris Prinstinger (A)
Ich weiß nicht wie es euch geht, aber bei mir ist die Vor-Weihnachtszeit keine so besinnliche Zeit. Mir kommt vor, alle wollen noch möglichst viel vor Weihnachten erledigen.
Warum weiß ich eigentlich gar nicht, weil nach Weihnachten sich die Welt noch genau so dreht.
Beruflich muss ich da durch. Aber auch privat kommen Einladungen aus allen Richtungen. Noch VORHER gemeinsam Essen, Punsch, Wellness, Treffen, Kino………jedes einzelne Ereignis freut mich sehr, aber so geballt. Ich bekomme Stress. Das macht mich oft ungemütlich.
Und dann kommt meine Tellington Seele durch.
Was würde ich mit einem Hund machen der akuten Stress hat?
Reduzieren, inne halten, Ruhephasen planen, natürlich TTouches und mehr Achtsamkeit auf seine Bedürfnisse legen.
Genau das mache ich jetzt.
Ich gönne mir ein gemeinsames Mittagsschläfchen auf der Couch das auch mein Hund sehr zu genießen scheint.
Wenn ich ihn ttouche komme ich in die Ruhe, die Erdung tut mir gut.
Wie das mit der Herzkohärenz und so ist erfährst du bestimmt noch in dem ein oder anderen Bogbeitrag.
Den Heart Hug (die Herzumarmung) lieben wir beide.
Bei unseren Spaziergängen können wir die Seele baumeln lassen und zwischendurch bin ich immer wieder besonders achtsam. Spüre wie unsere Verbindung über die Leine ist. Wie oft Fin mir kurze Blicke zuwirft. Seine Anspannung wenn der Duft von Wild in der Luft liegt und seine Freude wenn ich ihm Leckerlis verstecke.
Hin und wieder gehe ich mit Fin ein Stück mit der Balance-Leine. Slalom durch Bäume, oder ein gedachtes Labyrinth.
Und so komme ich doch durch diese Zeit und bin voller Dankbarkeit dass Tiere mein Leben bereichern.
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08. Dezember 2024
Und wenn sie dann einfach machen, was sie wollen?
von Lily Merklin (D)
Viele Menschen setzen ihren Tieren mehr oder weniger enge Grenzen, haben mehr oder weniger konkrete Vorstellungen davon, wie sich ihr Tier zu verhalten hat. Vor lauter Bestreben, ihr Tier dazu zu bringen, das zu tun, was sie von ihm erwarten, werden sie manchmal hart und ungerecht. Sie hören ihrem Tier dann nicht mehr zu, merken nicht, wie es versucht, mit ihnen zu kommunizieren, ihnen vielleicht mitzuteilen, dass es Angst hat oder Schmerzen oder einfach nicht versteht, was sie von ihm wollen. Linda ist eine großartige Lehrerin in Sachen Tierkommunikation und im Beachten kleinster Signale. So legen wir in der Tellington-Methode großen Wert darauf, unseren Tieren genau zuzuhören, sie zu beobachten, ihr Flüstern zu verstehen, bevor sie schreien müssen.Wenn ich Teilnehmer in Kursen auf diese feinen Signale hinweise, sie bitte, ihren Tieren mehr Zeit zu geben, um sich etwas anzuschauen oder zu überlegen, reagieren sie manchmal mit Erstaunen. „Aber ich kann mein Pferd / meinen Hund doch nicht einfach machen lassen, was er will?!?!?“ oder so ähnlich lauten dann die Kommentare, aus denen sich oft spannende Diskussionen ergeben. Was dürfen / wollen / können wir unsere Tiere machen lassen? Je nach Mensch und Tier(art) gelten hier doch sehr unterschiedliche Maßstäbe.Ich versuche dann jeweils zu vermitteln, dass es durchaus Sinn macht, eine möglichst konkrete Vorstellung von dem zu haben, was ich möchte (anstatt vor Augen zu haben, was ich nicht möchte), dem Tier das so klar wie möglich zu kommunizieren und gleichzeitig gut zuzuhören und hinzuschauen, ob das Tier dem folgen kann. Ich kann mein Tier durch einiges „durchprügeln“, aber weder hilft das unserer Beziehung, noch macht es den Umgang mit ihm sicherer. Und nur weil ich seine Angst ernst nehme und ihm Zeit gebe, heißt das nicht, dass ich mein Ziel aus den Augen verlieren werde. Oder wie Linda auf einer Messe, als ein Pferd nicht unter einer Plane hindurchgehen wollte, die aufkommende Diskussion, ob man das dem Pferd durchgehen lassen könne, dass es verweigere, ihrem Kommando zu folgen, seelenruhig mit den Worten kommentiere: „Ich bin die, die die Regeln macht. Und meine Regel lautet, dass er mir Bescheid geben darf, wenn er Angst hat.“Sie stieg dann übrigens seelenruhig ab, ging ein paar Meter zurück, ttouchte das Pferd und bat eine Kollegin mit Hund, doch vor ihnen herzulaufen. Woraufhin das Pferd am langen Zügel mit gesenktem Kopf und höchst entspannt das Hindernis bewältigte – erst mit Linda an seiner Seite, dann am Halsring und mit ihr auf seinem Rücken…Möchtest du auch eine vertrauensvollere Beziehung zu deinem Tier und mehr Klarheit in dem, was du von ihm verlangst? Dann schaue nach einem Practitioner oder Kurs in deiner Nähe.
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05. Dezember 2024
Spazieren gehen mit Pferden:
Eine wertvolle Erfahrung für Mensch und Tier
von Susanne Salzmann (D)
Das Spazierengehen mit Pferden bietet eine wundervolle Möglichkeit, die Bindung zwischen Mensch und Tier zu stärken, abseits vom Reitplatz oder der Reithalle. Es fördert das gegenseitige Vertrauen und die Kommunikation auf Augenhöhe, während beide Partner die Natur genießen und gemeinsam entspannen.
Warum ist Spazierengehen mit Pferden so wertvoll?
Pferde sind Herdentiere, die soziale Interaktion und Bewegung lieben. Beim Spazierengehen können sie ihrer natürlichen Neugier nachgehen, während sie durch ungewohnte Umgebungen geführt werden. Dies fördert nicht nur ihre körperliche Gesundheit, sondern auch ihr geistiges Wohlbefinden. Sie lernen, sich in neuen Situationen zu entspannen und Vertrauen zu ihrem Menschen aufzubauen.
Für uns Menschen bietet das Spazierengehen die Gelegenheit, Stress abzubauen und die Natur gemeinsam mit dem Pferd zu erleben. Ohne Sattel und Zaumzeug, ganz auf Augenhöhe, entwickelt sich eine tiefere Verbindung und ein neues Verständnis für das Verhalten des Pferdes.
Tipps für ein erfolgreiches Pferde-Spaziergang-Erlebnis
Sicherheit zuerst: Wähle immer sichere Wege, auf denen das Pferd nicht durch plötzliche Geräusche oder Verkehr erschreckt werden kann.
Ausrüstung: Verwende ein gut sitzendes Halfter,ein Tellington Führleine, um deinem Pferd genügend Freiraum zu geben, ohne die Kontrolle zu verlieren. Die Tellington Gerte um Dein Pferd ab zu streichen, den Weg zu weisen für eine feine Kommunikation zwischen Euch.
Aufmerksamkeit: Achte auf die Körpersprache deines Pferdes. So erkennst du frühzeitig, wenn es unsicher wird oder etwas seine Aufmerksamkeit erregt. Senke den Kopf deines Pferdes, wenn es mit hohem Kopf in eine Richtung starrt. Das Senken des Kopfes hilft ihm dabei, sich zu beruhigen.
Abwechslung: Wechsle regelmäßig die Strecken, um das Pferd geistig zu fordern und Langeweile zu vermeiden.
Der Tellington TTouch® Ansatz beim Spazierengehen
Mit der Tellington TTouch® Methode kannst du das Spazierengehen noch bewusster gestalten. Durch achtsame Berührungen und eine ruhige, respektvolle Führung förderst du das Wohlbefinden deines Pferdes. So wird jeder Spaziergang zu einer kleinen Trainingseinheit für Vertrauen, Entspannung und Harmonie.
Fazit
Spazierengehen mit Pferden ist weit mehr als nur ein Spaziergang. Es ist eine wertvolle Erfahrung, die Mensch und Tier näher zusammenbringt, das Vertrauen stärkt und die Kommunikation verbessert. Probiere es aus und erlebe die Vorteile selbst!
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01. Dezember 2024
„Sorge dafür, dass Dein Pferd (Tier) erfolgreich ist!“
von Ingrid Wild (D)
Ich liebe dieses Zitat von Linda und für mich verbirgt sich dahinter die Magie des Tellington-Trainings. Dieses einfache, aber zugleich tiefgründige Zitat fasst die Essenz der Tellington TTouch® Methode perfekt zusammen.Es lenkt den Blick auf unsere Verantwortung als Menschen, das Training so zu gestalten, dass es für das Pferd sicher, sinnvoll, verständlich und motivierend ist. Wenn ich als Mensch für das Fluchttier im Zusammensein und im Training die Verantwortung übernehme, bedeutet das, dass ich bei der Gestaltung die Bedürfnisse meines Trainingspartners kenne und wahrnehme und eine Struktur und Lernatmosphäre schaffe, die dem Pferd Sicherheit und Freude verspricht.Das Zitat von Linda setzt Verantwortung und Partnerschaft in den FokusDie Tellington TTouch Methode geht weit über klassische Trainingsansätze hinaus. Sie fordert uns heraus, den traditionellen Gedanken der Dominanz zu hinterfragen. Es geht nicht darum, das Pferd zu beherrschen, sondern eine respektvolle Partnerschaft aufzubauen. Dabei geben wir dem Tier zwar klare Grenzen, verzichten jedoch auf Druck und Strafe. Stattdessen setzen wir auf positive Kommunikation, Vertrauen und das Schaffen von Erfolgserlebnissen.Ein zentraler Aspekt ist, dass Pferde aktiv zum Mitdenken angeregt werden. Im Gegensatz zu reinen Wiederholungen oder Training durch Druck lernen sie durch Neugierde und eigene Überlegungen. Dies stärkt nicht nur das Verständnis zwischen Mensch und Tier, sondern fördert auch die Sicherheit im Umgang miteinander. Ein Pferd, das mitdenkt, wird souveräner – ein Gewinn für beide Seiten.Der Einstieg in die Tellington TTouch Methode ist einfach und für jeden machbar. Wichtig ist, mit kleinen Schritten zu beginnen und die Übungen klar zu strukturieren. Hier ein paar Tipps für den Anfang:
Schaffe Vertrauen: Beginne mit dem TTouch, um Deinem Pferd Sicherheit zu geben und es körperlich sowie mental auf das Training vorzubereiten.Plane abwechslungsreiche Aufgaben: Integriere ungewöhnliche Elemente wie Stangen, Planen oder Hindernisse, um das Pferd neugierig zu machen.Bleibe geduldig: Arbeite in kleinen Schritten und achte darauf, dass Dein Pferd nicht überfordert wird. Erfolgserlebnisse stehen im Vordergrund.Achte auf den Zustand Deines Pferdes: Wie Feldenkrais es beschrieb, lernen wir – Menschen wie Pferde – besser, wenn wir nicht müde sind. Passe Dein Training entsprechend an.
Fazit: Erfolg beginnt mit Verständnis und ZuhörenDie Tellington TTouch Methode ist weit mehr als ein Trainingsansatz. Sie ist eine Philosophie, die auf Respekt, Vertrauen und einer tiefen Verbindung zwischen Mensch und Tier basiert. Mit ihrem Fokus darauf, das Pferd erfolgreich zu machen, eröffnet sie neue Wege für ein harmonisches Miteinander und sinnvolles Training – ohne Druck, ohne Strafe, aber mit viel Geduld und Achtsamkeit.
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28. November 2024
Von anderen Tieren lernen
von Dr. Daniela Zurr (D)
Vor kurzem habe ich ein Seminar in einem Wildpark unterrichtet. Was haben Menschen, Hunde, Pferde, Katzen, Ziegen, Stachelschweine und Schafe gemeinsam?
Alle möchten als Individuum gesehen werden! Lebewesen, die eng im Herdenverband leben, werden oft eher als Gruppe wahrgenommen und ihnen wird manchmal auch die Fähigkeit für individuelle Entscheidungen abgesprochen. Dass Schafe ihre Artgenossen sehr wohl als Individuen wahrnehmen, kann man unter anderem daran erkennen, dass sie bis zu 50 Artgenossen sicher am Gesicht erkennen können. Auch menschliche Gesichter können sie zuordnen.
Wie können wir mit uns wenig bekannten Tierarten auf faire Art und Weise trainieren? Hier können die Säulen der Tellington TTouch Methode hilfreich sein.
Die erste Säule ist die Beobachtung. Damit ich beobachten kann, muss ich zunächst wissen, worauf ich alles achten kann. Daher gab es, bevor wir uns den Tieren genähert haben, eine Einführung in die Körpersprache und die Mimik von Schafen. Denn nur wenn wir auch subtile Zeichen wahrnehmen, können wir die Situation so anpassen, dass sich die Schafe sicher fühlen.
Sicherheit und das Gefühl, Einfluss auf die Situation nehmen zu können, ist für alle Lebewesen wichtig, besonders bedeutsam für Tiere, die in der Natur häufig Opfer von Beutegreifern werden oder schon schlechte Erfahrungen gemacht haben. Die Tellington TTouches mit der Außenseite der Hand, wie z.B. der Lama-TTouch, bieten die Möglichkeit einer angenehmen Kontaktaufnahme, bei der das Schaf gleichzeitig bemerkt, dass es nicht festgehalten werden kann. Bewegt man sich gemeinsam im Auslauf, macht die eigene Körpersprache und Atmung einen großen Unterschied für das Tier. Die Tellington-Philosophie besagt, dass wir auf die individuelle Art zu lernen Rücksicht nehmen. Dies bedeutete in diesem Fall zu bemerken, dass eine der Heidschnucken aller Herdentheorie zum Trotz einen größeren Abstand zu ihren Artgenossen benötigte, um entspannt beim Training mitmachen zu können.
Viel Spaß beim Lernen mit vielen unterschiedlichen Individuen!
PS Mehr zu den Stachelschweinen beim nächsten Mal
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24. November 2024
TTouch, das angewandte Achtsamkeitstraining
von Bibi Degn (D)
Achtsamkeitsübungen sind Übungen, mit denen du dein Bewusstsein trainierst, Stress abbaust, innere Unruhe lindern kannst und deine Entspannungsfähigkeit förderst. “ Achtsamkeit” beschreibt ein simples Konzept: die Fähigkeit, urteilsfrei den aktuellen Moment wahrzunehmen, da zu sein. Wer das regelmäßig praktiziert, beeinflusst den Hormonspiegel im Blut, lässt den Mandelkern im Gehirn schrumpfen und den Hippocampus wachsen. Die klassische Achtsamkeitsübung ist, den Fokus vollständig auf den eigenen Atem zu richten. Es gibt unzählige andere Achtsamkeitsübungen, die du persönlich angeleitet oder auch im Internet findest. Aber deine Achtsamkeitsübung hast du ja bereits: Den TTouch®, die Tellington TTouch® Methode.
Deine Achtsamkeitsübungen müssen nicht ‘außerdem’ stattfinden, sondern sie sind in jedem Moment, in dem du achtsam mit deinem Tier bist, in deinen Alltag integriert. Wenn du dein Pferd, deinen Hund frei von Vorurteil und Interpretation beobachtest, beim Wolkenleopard-TTouch die Haut in einem präzisen Eineinviertel-Kreis mit definierter Druckstärke verschiebst, wenn du mit dem Halsring reitest oder Noahs Marsch mit fühlender Aufmerksamkeit machst, wenn du bei Führübungen im Lernparcours mit deinem Fokus ganz bei dir wie bei deinem Hund/deinem Pferd bist, wenn du bei dir selbst einen Herzumarmungs-TTouch machst – all dies sind Achtsamkeitsübungen. Jede der Techniken der Tellington TTouch® Methode ist Achtsamkeit, wenn du sie entsprechend aufmerksam machst. Wie gut für dich, wie heilsam für deinen Körper und Geist, wie bereichernd für die Beziehung zu deinem Hund/deinem Pferd, wie gesundheitsfördernd, wie gut für ausgewogenes Verhalten deiner Tiere – wenn du es aufmerksam machst – die große Herausforderung in unserem gedrängten, besorgten, gestressten Menschenleben und gleichzeitig das kostbare Geschenk.
Tue es täglich, tue es mit Aufmerksamkeit – und freue dich über die Veränderungen bei deinem Tier- aber beachte auch, was das mit dir alles machen wird!
21. November 2024
Es ist Herbst, die Blätter fallen…
von Sylvia Haveman (NL)
Mensch und Tier müssen sich wieder an die Kälte und die feuchten Wetterbedingungen gewöhnen. Der Herbst kann sehr süß mit schönen Farben erscheinen, aber auch plötzlich in einen heftigen Sturm oder einen bösartigen Schneeschauer übergehen. Ich habe das Gefühl, dass ich mit den Schultern zucke und dass mein Körper mehr angespannt ist, um mich vor dem kalten Regen zu schützen. Heute habe ich mich für einen dicken Mantel entschieden. Die (Gefühls-)Temperatur kann von Tag zu Tag sehr schwanken. Heute ist es um den Gefrierpunkt, es schneit und hagelt und morgen erwarten wir Sonne und 16 Grad….
Ich habe meiner alten Stute Savannah, sie ist 27, heute eine Decke übergezogen, weil sie sich weniger bewegt, weniger Muskeln hat als früher und ich möchte, dass sie sich wohlfühlt. Ich habe gelernt, dass sich ein Pferd bei einer Temperatur zwischen -5 und + 15 Grad am besten fühlt, das ist in Ordnung. Aber ich möchte sie auch vor Regen, Schnee und kaltem Wind schützen. Sie macht selbst kein Aufhebens, geht raus auf die Weide und bei starkem Schneefall stehen die Pferde zusammen mit dem Hintern in die Richtung, aus der die Dusche kommt. Es bleibt interessant zu beobachten und zu interpretieren, ob die Tiere ein Gefühl des Wohlbefindens haben.
Auch mit Hunden kann es so interessant und individuell anders sein: Nimm meine beiden Nachbarshunde … Draußen sieht man Daisy heute kaum. Sie ist ein 5 Jahre alter Ridgeback mit einer großen Liebe zur Wärme. Sobald der Holzofen angezündet ist, steht sie schon davor. Ihr Kumpel, der 10-jährige Labrador Indy, ist ein ganz anderer Typ. Sie möchte den ganzen Tag draußen Abenteuer erleben und genießt eine schöne Schneedusche. Daisy zittert draußen und Indy will Schneebälle werfen – was für ein Unterschied im Wohlbefinden, allein aufgrund der Wetterbedingungen.
Katja, meine süße Katze, hat heute Morgen ihre Nase aus der Tür gesteckt und beschlossen, dass es ein Tag ist, an dem man sich drinnen nach wunderbaren Plätzen umsieht und die Außenwelt so lässt, wie sie ist. Ich höre sie leise schnarchen auf dem Stuhl, den sie sich ausgesucht hat, und ich vermute, dass es ihr im Moment gut geht.
Und wenn ich nach draußen schaue und meine beiden Schafe zusammen im Stall liegen sehe, denke ich: Wohlbefinden hat so viele Seiten, hängt von so vielen Dingen ab und ist sehr individuell. Ein tolles Thema, um während des Online-Trainings im Januar 2025 tiefer einzutauchen.
17. November 2024
Immer dieser Kopf
von Lisa Leicht (CH)
Heute möchte ich euch wieder von Riva erzählen, der Berger Picard Hündin, die mit ihrer Besitzerin C, ihrem Mann M und den zwei erwachsenen Töchtern im selben Mehrfamilienhaus lebt wie ich. C. , die ‚Hauptperson‘ von Riva war kürzlich übers Wochenende ausnahmsweise weg, und die Hündin blieb M und den Töchtern zu Hause. Ihr wisst ja, wie das ist, wenn jemand wichtiger weg ist, ist ein Teil der Achtsamkeit ist bei der Tür und man/Tier ist auf dem qui-vive.
Als ich an dem Tag an der Wohnungstür vorbei ging, reagierte Riva auf das Geräusch meiner Gehhilfe mit Bellen. Ich sah durch die halboffene Tür, wie M ruhig seine Hand auf Rivas Kopf legte und sie verbal und mit sofortigem Erfolg zum Schweigen aufforderte.
Oft sehe ich an Tellington Kursen, dass Menschen, wenn sie auf einen Hund zugehen, um einen Kontakt herzustellen, den Hundekopf tätscheln; einfach, weil er die höchste Stelle des Körpers ist. Da ich als Kind selbst darunter litt, wenn Leute auf mich zukamen und mir den Kopf tätschelten, reagiere ich sehr sensibel darauf, wenn ich das irgendwo sehe.
Ohne weiter zu überlegen, schlug ich M vor, doch eher Maul-TTouches anzuwenden, am besten mehrmals täglich, um das bewusste Empfinden im Maulbereich zu fördern, um gewohnheitsmäßiges Bellen gar nicht erst aufkommen zu lassen und um die emotionale Balance zu stärken.
Rückblickend auf die Situation kommen mir folgende Gedanken.
Erstens: Es kann hilfreich sein, von den eigenen Erfahrungen auf andere zu schließen (Goldene Regel), das sollte aber nicht unreflektiert geschehen.
Zweitens: Reaktionen, die für ein individuelles Hund-Mensch-Team effizient sind und von beiden als o. k. empfunden werden, sollten respektiert werden.
Drittens: Die Achtsamkeit, mit welcher eine Berührung ausgeführt wird oder ein Hörzeichen gegeben wird, ist entscheidend für das Resultat. Und zum Schluss: Zwischen tätscheln und ruhig und ohne Druck die Hand auf den Kopf ablegen mit der Intention, Sicherheit und Ruhe zu vermitteln, besteht ein großer Unterschied.
Unter anderem mit einem Interview mit Michaela Hares, Jacqueline Körfer und Katja Krauß zu ihrem Spürhundbuch „Suchen, Finden, Zeigen“ mit Tellington TTouch Kapitel.
Ausserdem werden auf dem Kongress 3 Bücher „Bodenarbeit von A bis Z“ von Cornelia Gattinger und Doris Prinstinger verlost.
Die Geschichte von Charlie, der kleinen Dackeldame
geht weiter:
von Karin Petra Freiling (D)
Charlie’s Besitzer liebten sie, das war keine Frage, aber sie hatten nicht die Zeit und die Fähigkeiten, ihr das Leben zu bieten, das sie brauchte. Sie sahen sich gezwungen, eine schwere Entscheidung zu treffen: Charlie musste weg. Ihre Ängste waren zu tief, und sie hatten das Gefühl, sie könnten ihr nicht das Zuhause geben, das sie verdient hätte. Es war herzzerreißend.
Charlie war auf einer Pflegestelle, doch sie konnte dort nicht bleiben. Verena war verzweifelt, denn sie wusste, was das für Charlie bedeutete. Der Hund, den sie so lieb gewonnen hatte, war in Gefahr, ein Termin für ihre Einschläferung war schon gemacht. Und so stand dringend eine Entscheidung im Raum: Was tun mit Charlie?
In diesem Moment traf ich eine Entscheidung. Ich sagte Verena, dass wir Charlie mitnehmen würden. Nach Deutschland, zu uns nach Hause. Wir würden uns um sie kümmern und dafür sorgen dass sie ein schönes,langes Leben haben darf. Verena war überglücklich, und es war, als hätte sich ein Knoten in ihrem Herzen gelöst. Sie setzte sofort alles in Bewegung, organisierte den Flug, kümmerte sich um die Details. Und so wurde Charlie ein neues Leben geschenkt..
Von Deutschland sollte es nach Amerika gehen. Wir flogen zum TTouch-Kongress in Orlando, und Charlie würde von New York nach Orlando gebracht werden. Es war eine Reise, die in vielerlei Hinsicht symbolisch war – von den hektischen Straßen New Yorks über die friedlichen Felder Mallorcas bis nach Deutschland, wo Charlie endlich ein Zuhause finden sollte.
In Orlando besuchten Charlie und wir noch Linda Tellington-Jones, Roland und ihre Lassie.
Charlie hat eine lange Reise hinter sich, aber ihr Weg ist noch nicht abgeschlossen. Sie ist eine kleine Dackeline mit einem großen Herzen, das viel durchgemacht hat, und sie hat noch viel vor sich. Was wird aus Charlie werden? Wird sie in Deutschland endlich den Frieden finden, nach dem sie sich so sehr sehnt? Oder wartet noch ein Abenteuer auf sie?
Eines ist sicher: Charlie wird uns alle weiter in Atem halten. Sie hat gezeigt, dass auch die kleinsten Hunde die größten Kämpfer sein können, und dass Hoffnung immer da ist, auch wenn man sie vielleicht für eine Weile verloren hat. Ganz getreu unserer TTouch Philosophie : Remember your Perfection- Vertraue auf Deine Vollkommenheit, veränderte sich Charlie’s Gemüt, als wir sie sahen wie sie wirklich ist, als wir den Schatz in ihr fanden. Einen wunderschönenen Dackel mit samtweicher Nase,traumhaften Fell und einem liebenswerten Gemüt. Mit den Hunden verstand sie sich auf Anhieb und sogar an Katzen( die sie vorher tötete) gewöhnte sie sich dank der TTouches und lebt friedlich mit ihnen unter einem Dach💕
Bleib dran, denn Charlies Geschichte hat gerade erst begonnen…
10. November 2024
Selbstkontrolle kann nur lernen,
wer nicht kontrolliert wird
von Katja Krauß (D)
Bei ttouch-n-click schrieb gestern eine Teilnehmerin: „Ich liebe es so sehr, wie die Tiere innerhalb weniger Tage schon richtig aufblühen, wenn sie merken, dass sie gesehen und wertgeschätzt werden und selbstwirksam sein können.“
Da musste ich wieder an die Worte meiner, leider bereits verstorbenen, Tellington TTouch Lehrerin Edie-Jean Eaton denken, die sagte: „Selbstkontrolle kann nur lernen, wer nicht kontrolliert wird.“
Um das zu erreichen liebe ich ttouch-n-click- denn ttouch steht für die Nutzung der gesamten Tellington TTouch Methode und click für die Anwendung der positiven Bestärkung.
Tellington TTouch vereint das Wissen aus so vielen wissenschaftlichen Disziplinen bis hin zur Anwendung einfacher Naturgesetze und wendet es auf den Umgang mit Tieren an. Ein kleines einfaches Beispiel ist der Leinenimpuls nach oben. Das dritte Newtonsche Gesetz besagt: übt der Körper A eine Kraft F > A (actio) auf den Körper B aus, so übt Körper B auf Körper A die Gegenkraft F > B (reactio) aus.“
Ziehe ich also an der Leine meines Hundes, dann MUSS er ebenfalls ziehen – ich lehre ihn somit an der Leine zu ziehen. Gebe ich den Impuls, z.B. an der Tellington-Harmonie-Leine, nach oben, dann zieht sein Körper Richtung Boden und ich vermittle ihm, dass anhalten eine prima Idee wäre.
Nun kommt noch der zweite Teil von ttouch-n-click. Die positive Bestärkung ist ganz simple ausgedrückt die effektivste Umsetzung der lerntheoretischen Erkenntnisse.
Und eigentlich besteht ttouch-n-click auch noch aus einem dritten Teil, der nur für den Namen zu lang war- “Das Führen in Balance“, wo es darum geht, dass der Kahu* oder Kahuna* in seine eigene Mitte findet und damit viel geerdeter im Umgang mit dem Tier sein kann.
Mit dieser Kombination aus den drei Methoden, habe ich die Möglichkeit meinem Tier zur Selbstkontrolle zu verhelfen, ohne es selber zu kontrollieren – was, wie wir erfahrungsgemäß wissen, die meisten Tiere sehr gerne und schnell annehmen.
*Für alle, die Lilys Blogbeitrag nicht gelesen haben: Kahu oder Kahuna ist eine wunderbare hawaiianische Bezeichnung, die den Halter eines Tieres als einen Beschützer von etwas Kostbarem beschreibt. Was ein Kahuna beschützt ist nicht sein Eigentum, sondern ein Teil seiner Seele.
07. November 2024
Voll das wilde Leben
von Lily Merklin (CH)
Ich erinnere mich noch gut, wie Katja Krauß auf einem Tellington-Kongress in der Pause von ihrem „verrückten Schafpudel“ erzählte. Sie war am Morgen mit ihren Hunden spazieren gegangen und Arwen hatte dabei wohl entschieden, dass ein Grillplatz mit massiven Holzbänken und -tischen der perfekte Trainings- und Spielplatz ist: Tische hoch, Tische runter, über Bänke springen etc. Ich wusste sofort, was sie meinte – schließlich war ich dort auch bereits vorbeigelaufen und hatte denselben Gedanken gehabt. Das war der Moment, in dem ich mich in diesen „verrückten Hund“ verliebte. Er wurde mein Patenkind und ich freute mich bei jedem Berlinbesuch darauf, aus dem Bahnhofsgebäude rauszukommen und Katja und Arwen zu sehen. Die Hundedame war ein rechter Wirbelwind. Ich genoss es immer sehr, mit ihr verrückt sein zu dürfen und zu toben. Es konnte passieren, dass sie (Einfach so? Aus purer Lebensfreude?) über ein Tor sprang. Und wieder zurück. Dass sie beim Joggen mit mir mitkam, weil sie vermutlich genauso große Lust wie ich aufs Rumrennen hatte, und dann plötzlich merkte, dass sie sich weiter, als sie eigentlich wollte, von ihrer Kahuna* entfernt hatte. Denn wer die wichtigste Person in ihrem Leben war, daran gab es nie Zweifel. Trotzdem verband uns eine gewisse Verrücktheit und genau dafür habe ich Arwen geliebt. Leider ist sie vor kurzem im stolzen Alter von 14 Jahren gestorben. Wer sie kennenlernen will, findet hier ein Video: https://youtu.be/Y2n1EFdCxA0
* Auf Hawaii bezeichnet man sich nicht als Besitzer eines Hundes, sondern als seine Kahuna. Kahuna hat viele Bedeutungen: unter anderem Heiler, Wächter, Beschützer, Verwalter, geliebter Diener. Man ist also Bewahrer seines Tieres und für sein Wohlergehen hier auf Erden verantwortlich.
Warum schreibe ich das? In der Tellington-Methode respektieren und wertschätzen wir die eigene Persönlichkeit jedes Tieres und Menschen, sowie ihre individuelle Art und Weise, zu lernen und sich zu entwickeln. Das ist manchmal gar nicht so leicht, wenn wir ein Bild von einem Tier im Kopf haben, das nicht zu seinem Wesen passt. Viele Ausbildungsmethoden orientieren sich mehr am äußeren Bild, an der Übung, an der Lektion als am Individuum. Wir haben auch Führpositionen, Fördernisse, TTouches etc., die wir mit mehr oder weniger Perfektion ausführen können. Sie zu lernen, sie gut zu lernen, macht Sinn – so wie ein Handwerker den Gebrauch seiner Werkzeuge beherrschen muss. Aber einsetzen tun wir sie dann, um das Tier individuell zu fördern, sein Leben schöner, seine Beweglichkeit besser und seine Aufgabe angenehmer zu machen.
Statt also zu überlegen, was du von deinem Tier willst, frag dich doch mal: Was will dein Tier gerne machen? Was ist sein Wesenskern? Wie kannst Du ihm helfen, mehr zu strahlen? Sei dir sicher – eure Beziehung wird sich verbessern, wenn du es dabei unterstützt!
03. November 2024
Mein erster Kurs mit Linda
von Vanda Oosterhuis (NL)
Wo es in 2025 schon 50 Jahre TTouch gibt, denke ich wieder an meinen ersten Kurs mit Linda in 1979.
Ich hatte “Freizeit im Sattel“ abonniert, die Zeitung von Ursula Bruns. Sie war eine ganz besondere Frau und ein absoluter Pionier in Sachen Reiten, Reitunterricht und speziell Offenstallhaltung. Ursula Bruns hatte Linda nach Deutschland eingeladen, da sie sah, wie besonders sie ist. Linda’s Kurse waren ganz neu und einzigartig, so was gab es noch nie!
Den Namen TTouch® gab es damals noch nicht (auch noch keine TTouches), und auch TTEAM®, wie die Arbeit mit Pferden lange Zeit genannt wurde, mußte noch erfunden werden. Es nannte sich oft „Kurs für schwierige Pferde und sensible Menschen“ (Linda sagte einmal, das sollte man besser umdrehen….). Ich glaube das Linda in der Zeit gerade die Feldenkrais Ausbildung gemacht hatte und angefangen hatte auf diese Weise auch mit Pferden zu arbeiten.
Jedenfals gab sie Anfang 1979 einen 3-wöchigen Kurs „Einreiten von Jungpferden“ auf einem Arabergestüt. Ich hatte eine 4-jährige, nicht gerade einfache Norwegerstute und keine Ahnung, wie man Pferde einreitet (etwas mit longieren oder so?). Man konnte auch eine Woche teilnehmen und ich fuhr hin. Ich wohnte auf den Gestüt in einem Praktikantenzimmer, was schön war, da ich mit dem Zug kam und es extrem schneite (wir waren mehr oder weniger eingeschneit), das machte es zwar kalt aber auch recht kuschelig.
Das erste, was ich sah, als ich mittags ankam, waren Pferde, die in der Halle frei laufen durften, da sie natürlich alle im Stall bleiben mussten wegen dem Schnee und Bewegung brauchten. Es waren 3- und 4-jährige Pferde, die für mich aussahen wie Fohlen, als Norweger und Isländerhalter. Die 4-jährige wurden danach gesattelt, sie waren schon eine Woche gearbeitet worden.
Wir machten viel Bodenarbeit, lernten wie man satteln vorbereitet und sattelt und “Fahren vom Boden”. Kann sein das Linda mit bestimmten schwierigeren Pferden auch Feldenkrais Arbeit machte und sie uns auch schon Maularbeit lehrte fürs auftrensen. Alles war soooo neu und toll, ich weis nicht mehr alles.
Es war so schön mit diesen netten jungen, und auch älteren (mit Herausforderungen, deswegen machten sie mit) Pferden zu arbeiten.
Geritten bin ich nicht während dieser Woche, aber ich lernte so viel, dass ich dann meine Stute ruhig an der Hand führen konnte, sie angebunden still stand und satteln, auftrensen und aufsitzen (schon vom Hocker!) kein Problem war. Ich habe viel “Fahren vom Boden” aus gemacht mit Halfter und konnte sie dann reiten, erst mit Halfter (was etwas besonderes war, gebißlos reiten!) dann mit Trense. Bestimmt machte ich noch viele Fehler, mein Sitz war auch nicht klasse, aber das es mir gelang ohne Probleme ein temperamentvolles Pferd einzureiten war so toll!
Danach wollte ich mehr und mehr und bin öfter zu Kursen gefahren, darunter ein längerer, nur einmalig organisierter Kurs mit Linda und Roger Russell. Aber das ist eine andere Geschichte, die kommt vielleicht noch.
Etwas ganz besonders bei Linda’s Kursen in der Zeit war, dass sie die meisten Abenden auch noch etwas mit uns machte, z.B. Theorie über Pferde, Haltung oder Krankheiten, oder eine Meditation. Auch dadurch war dieser erste Kurs für mich so super beindruckend.
Etwa ein Monat später traf ich Linda auf der Equitana mit einigen von diesen Arabern. Darunter ein Pferd das als schwierig vorgestellt war während des Kurses und jetzt ganz ruhig in ein Show geritten wurde. Erstaunlich was Linda damals schon vollbracht hat!
Es war in der Zeit noch unüblich Foto’s zu machen. Ich hatte zwar eine Kamera, aber nie daran gedacht sie mitzunehmen. Dieses Foto mit Shirley, der Norwegerstute, ist gemacht worden, während eines Wanderrittes mit Packpferd in 1996. Ich habe bestimmt mehr Foto’s aber wo….?
01. November 2024
Führtraining im Lernparcours, Lern- und Bewegungsparcours, Playground for higher learning, Bodenarbeit
von Doris Prinstinger (A)
Egal wie man es nennen mag – ich bin Fan.
Und aus diesem Grund habe ich, gemeinsam mit meiner Kollegin Cornelia Gattinger, ein Buch darüber geschrieben.
Es geht darum, mit dem Hund und der für ihn passenden Führtechnik durch verschiedene Elemente, wie zum Beispiel dem Tellington-Labyrinth, zu gehen.
Elemente gibt es viele und der Kreativität sind eigentlich keine Grenzen gesetzt. Es sollte Sinn machen und für den Hund ungefährlich sein (also keine rutschigen Materialien etc.)
Bei mir am Hundeplatz steht mir viel Material zur Verfügung. Da kann ich mich richtig austoben und offene und geschlossene Labyrinthe, verschiedene Stern-Variationen, eine Spinne und eine Kreuzung oder einen Diamanten bauen. Es stehen mir unterschiedliche Untergründe zur Verfügung. Schlaraffenland.
Ich kann aber auch total minimalistisch sein und dennoch viel machen. Mit 6 Stöcken und 3 Plastikblumentöpfen gehen sich mindestens 5 verschiedene Elemente aus.
Abgesehen davon, dass es mir Spaß macht hier kreativ zu sein, so verfolgt man doch ein Ziel.
Fast immer geht es darum, mehr Körpergefühl im Hund zu kreieren. Die Koordination zu verbessern und die Kommunikation mit dem Menschen am anderen Ende der Lein zu verfeinern. Begegnungstraining kann hier genauso stattfinden wie Übungen, die das Selbstbewusstsein unsicherer Hunde stärken.
Ein weiteres Ziel kann sein, einfach gemeinsam Spaß zu haben und dem Hund etwas Abwechslung zu bieten.
Sehr deutlich sichtbar wurden die Ergebnisse dann bei den Körperbändern. Als Becken & Beine dran waren, bat ich eine Teilnehmerin zu mir zu kommen. Man sah in ihren Bewegungen und in ihrem Gesicht, dass sie Schmerzen hatte. Die Schmerzen waren ihr vertraut, sie waren nicht neu. Da man gut sehen konnte, dass sie ein Bein mehr belastet als das andere, und es für sie in Ordnung war darüber zu sprechen, bat ich sie einmal den Raum entlang zu gehen. Ich legte ihr das 1. Körperband an und da ich sah, das es augenblicklich ihre Aufrichtung veränderte, bat ich sie nochmal zu gehen. Sie musste zuerst eine Stufe im Raum runter, bevor sie geradeaus gehen konnte, eine Stufe, die zuvor eine Herausforderung darstellte. Und ein Leuchten kam in ihr Gesicht. Ihre Schritte waren jetzt gleichmäßig und sie schritt freier aus. Die Stufe zu überwinden, war viel leichter. Dann legte ich ihr das Körperband noch an ein Bein. Nur an eines, so dass sie die Veränderung leicht erspüren konnte. Und nun lachte sie und schritt mühelos, frei und flott die Stufe hinunter, und durch den Raum. Alle freuten sich mit ihr. Nun bat ich sie 2x die Stufe heraufzukommen, einmal mit ihrem Bein im Körperband voran, und einmal mit dem Bein ohne Körperband voran. Nun wurde es auf dem Holzfußboden auch deutlich hörbar, welches Bein sich mit mehr Leichtigkeit bewegte. Wir lachten – ein Lachen der Erleichterung und der Dankbarkeit, wie einfach man sich doch das Leben leichter machen kann.
Dies war auch das Hauptthema der Abschluss-Runde. Wie einfach man sich selbst helfen kann, mit so wenig, so viel ändert. Ich freue mich sehr, dass viele Mütter größerer und kleiner Kinder in dem Kurs waren, die nun ihren Kindern die Tools zur Selbsthilfe, bei Schmerzen und Stress, mitgeben können und unsere einfache und wirksame Methode in die Welt tragen.
24. Oktober 2024
Zuhören statt Flüstern
von Susanne Salzmann (D)
„Wir müssen das Flüstern der Pferde hören.“ Dieses Zitat von Linda Tellington-Jones ist für mich einer der wichtigsten Leitsätze der Tellington TTouch® Methode für Pferde. Die gesamte Methode lebt davon, dass wir die kleinen Details in unserem eigenen Handeln und in dem Tun unserer Pferde wahrnehmen.
Hörst Du das Flüstern Deines Pferdes? Die Art und Weise, wie Pferde sich ausdrücken, kommt einem Flüstern gleich. Bewegung, Eleganz, Anmut sehen wir in ihnen, doch ist uns auch klar, dass alles, was sie tun, Teil ihres Ausdrucks ist? Atmung, Wimpernschlag, Kopfhaltung, mit ihrem gesamten Körper sprechen sie. Da wo man einander versteht, ist die Sprache beinahe unsichtbar. Ganz zart und leicht wie ein Flüstern.
Wir Menschen, die oft nicht gut zuhören, sind auch in unserer Körpersprache eher hölzern für die Pferde, fast tollpatschig. Eine der häufigsten Fragen, die mir gestellt werden, ist: „Warum macht mein Pferd das denn jetzt?“ Das Verhalten der Pferde erscheint uns manchmal seltsam, lustig, fremd oder gar unsinnig. Unser menschliches Gehirn ist so gestrickt, dass wir allem, was um uns herum geschieht, so schnell wie möglich eine Bedeutung geben wollen. Damit wir es einordnen können. Dies steht uns oft im Wege, wenn wir mit anderen Lebewesen agieren.
Die Tellington TTouch® Methode für Pferde bietet uns Menschen einen sicheren und klaren Weg, wie wir über die einzelnen Übungen eine sehr klare und feine Kommunikation zwischen uns und unserem Pferd finden können. Um mit mehr Klarheit und Feinheit mit Deinem Pferd zu arbeiten, empfehle ich Dir das Erlernen der Tellington Führpositionen. Dein Pferd braucht dafür ein gut sitzendes, verstellbares Halfter mit großen, stabilen Ringen, um die Tellington-Führleine zu befestigen. Die Tellington-Führleine wird über die Nase geführt. Besonders schön ist es auch in dem Buch „Vertrauen Stärken“ erklärt, welches ich Dir sehr empfehlen kann.
Schau dir auch gern zwei meiner Videos dazu an:
20. Oktober 2024
Der “Smile-Button“
von Ingrid Wild (D)
Der „Smile-Button“, wörtlich übersetzt, der „Lächel-Knopf“ ist eines meiner Lieblingstools für ReiterInnen aus der Tellington TTouch® „Werkzeugkiste“.
Dabei geht es um eine einfache, leicht zu lernende und auszuführende Berührung, die enorme Auswirkungen auf die Emotionen des Pferdes hat. Sie bringt den vierbeinigen Partner zum „Lächeln“, wenn er oder sie vorher in einer anderen Stimmung war.
Es gibt so Einiges, das die Emotionen unserer Pferde, gerade auch beim Reiten, beeinflusst. Das können Sorgen sein, Angst, Stress, Unsicherheit, mangelndes Selbstvertrauen, Zweifel, Missverständnisse oder auch alte Muster, die noch nicht aufgelöst werden können. Befindet sich das Pferd aus irgendeinem Grund in einer dieser Emotionen, ist die Verbindung zum reitenden Menschen schnell gestört. Dann kommt der „Smile-Button“ zum Einsatz und kann die Emotionen positiv beeinflussen.
Dazu greift der/die ReiterIn vom Sattel mit Arm und Hand weit nach vorne über den Pferdhals bis zum Genick und streicht mit der Hand sanft und liebevoll auf diesem Halsbereich wiederholt einige Zentimeter nach hinten und vorne.
Zur Veranschaulichung hier zwei Beispiele aus der Praxis.
Für meine Araberstute war lange das Angaloppieren schwierig- sobald
es darum ging, kommunizierte sie es mir deutlich durch durch das Anlegen der Ohren nach hinten. Sie zeigte das bei keiner anderen Lektion, die ich mir von ihr wünschte.
Meine Mentorin Stefanie Hornung riet mir, genau dafür, den „Smile-Button“ auszuprobieren.
Gesagt-getan: während ich meine Stute angaloppierte, führte ich den „Smile-Button“ aus. Beim ersten Mal brauchte es noch 3 Galoppsprünge bis meine Stute ihre Unsicherheit loslassen konnte und die Ohren nach vorne drehte, danach ging es immer schneller und das Angaloppieren wurde zur Freude.
„Dago“, ein 8- jähriger Dt. Reitpony- Wallach zeigte sich in der Halle bei der Gasse aus hochgehaltenen Plastikplanen guckig. Er riss sich lange zusammen und dann bestand die Gefahr, dass er explodierte. Linda arbeitete mit Pferd und Reiterin an der Lösung, indem sie die Reiterin recht weit vor dem Hindernis anhalten ließ und darauf achtete, dass keine Anspannung in „Dago“ vorhanden war und kein Druck, weder mit Zügel noch Schenkel, aufgebaut wurde. Der „Smile-Button“ kam zum Einsatz. Das wiederholten beide bis kurz vor der Gasse.
Linda forderte die Reiterin nun auf, „Dago“ die Plastikplanen nicht anschauen zu lassen, sondern dafür zu sorgen, dass er mit seiner Aufmerksamkeit bei ihr, der Reiterin, blieb, um dann die Gasse ruhig zu durchreiten und währenddessen den „Smile-Button“ einzusetzen.
Wie viele der Tellington TTouch Techniken, lässt sich der „Smile-Button“ leicht erlernen und ausführen, er ist sanft und achtsam und stärkt die Verbindung zwischen Mensch und Pferd. Er unterstützt die Verständigung und sorgt für Sicherheit beim Reiten.
17. Oktober 2024
Wann fühlst du dich wohl?
von Dr. Daniela Zurr (D)
Sicher gehört dazu mehr als die Abwesenheit von Angst und Schmerzen. Ich war vor 2 Wochen bei einem internationalen Kongress für Tierschutz und Verhaltenstherapie. Hier ging es in vielen Vorträgen um verschiedene Aspekte des Wohlbefindens. Wichtig ist für Tiere (und Menschen) unter anderem das Gefühl, beeinflussen zu können, was in ihrem Leben und mit ihnen passiert. Unsere Tiere leben in einem Umfeld, in dem viele Rahmenbedingungen von uns vorgegeben werden. Der Aufenthaltsort, Futter-, Spaziergeh- und Spielzeiten werden oft von uns festgelegt. Daher ist es wichtig, sich immer wieder anzusehen, wo wir unseren Tieren Mitspracherechte einräumen können. Dies entspricht der Tellington-Philosophie, nach der wir dem Tier Angebote machen, z. B. einen bestimmten TTouch ausführen und dann unser Vorgehen in Abhängigkeit vom Feedback des Tieres anpassen. Gerade bei unseren Haustieren ist mir ein genaues Beobachten wichtig, denn sie sind oft sehr großzügig mit uns und ertragen vieles ohne Gegenwehr. Gerade habe ich ein Seminar für Mensch-Hund-Teams, die tiergestützte Interventionen anbieten, unterrichtet. Trotz der engen Beziehung, die diese Teams hatten, gab es bei fast allen Hunden, Pflege- oder medizinische Maßnahmen, bei denen sie Unwohlsein durch Ausweichen oder Einfrieren zeigten. Die Aufteilung in kleine Trainingsschritte und die Integration der Maßnahmen in Vertrauen aufbauende und Entspannung fördernde TTouch-Einheiten erbrachte bei allen Hunden innerhalb des Seminartages deutliche Fortschritte. Wie so oft endete der Seminartag mit einem Raum voller zufrieden schlafender Hunde und mit neuen Ideen angefüllten Menschen.
Ganz im Sinne der Defintion von Wohlbefinden, die mir beim Kongress so gut gefallen hat:
„Das „Aufblühen“ des Tieres durch das Erleben überwiegend positiver psychischer Zustände und die Entwicklung von Kompetenz und Resilienz“.
13. Oktober 2024
Der Einfluss der Tellington TTouch® Methode
auf die Mensch-Tier-Beziehung
von Bibi Degn (D)
Bald ist diese von Linda Tellington-Jones und Robyn Hood geschaffene Methode 50 Jahre alt. Das Netz der Kolleginnen umspannt alle Kontinente der Erde. Linda, wie Robyn, begegneten dem Tier stets in Augenhöhe, auch schon vor 50 Jahren. Noch zu einer Zeit vor nur 30 Jahren sagte der bekannte Verhaltsforscher Frans de Waal, „Emotionen bei Tieren – das war etwas für Romantiker“. Linda war eine dieser „Romantiker“ und sie scheute sich nie, über ihre Liebe und Achtung zu den Tieren als gleichwerte Wesen zu sprechen.
Heute, Aktuelles über achtsamen Umgang mit Hunde oder Pferden lesend, begegnen mir Einstellungen, wissenschaftliche Erkenntnisse und Techniken, die wir in der Tellington TTouch® Methode all diese Jahre bereits erkannt, erprobt und gelehrt hatten. Der Name der Tellington TTouch® Methode in den 70-er Jahren zum Beispiel war TTEAM® – Das „A“ stand für ‚Awareness‘, Bewusstheit. “Bewusstheit mit Tieren”, “Präsenz” boomt heute, 50 Jahre später erkannt als Schlüssel für das Gründen einer funktionierenden Mensch-Tier-Beziehung.
Es gibt einige Beispiele, wie Equipment, das von den Tellington Vorreiterinnen entdeckt, erprobt und für gut befunden wurde, schließlich den Weg ins Allgemeingut gefunden haben: Stangengassen, der Halsring, die kurzen Geschirre mit Zweipunktführung für Hunde, Balance-Zügel und Balance-Leine, Körperbänder und Shirts. Die Liste kann lang fortgesetzt werden. Die Tellington TTouch® Methode ist alt, sie ist und war dabei all die 50 Jahre immer wieder bahnbrechend neu. Und sie ist Modell für viele junge Methoden.
Über Techniken hinaus können wir nur ahnen, wie tiefgehend das Wirken von Linda und Robyn und die Tellington TTouch® Methode weltweit das Denken zur Mensch-Tier-Beziehung beeinflusst hat. Wir können es nur ahnen – aber es gab in dieser Zeit und gibt heute kaum eine vergleichbare Fürsprecherin für das Verständnis für Tiere und keine Schule, die so sehr bewirkt, dass du dein Tier in und nach jedem Seminar wärmer in dein Herz schließt.
10. Oktober 2024
Was Absicht und eine nicht bedrohliche, neutrale Haltung im Alltag bewirken können
von Sylvia Haveman (NL)
Diesen Sommer war ich im Norden Großbritanniens im Urlaub. Neben der wunderschönen Natur (den Sümpfen in den Yorkshire Dales) und den schönen Dörfern auf dem Land war es auffallend, wie willkommen hier die Menschen in Gesellschaft von Hunden sind. Fast jedes Geschäft, Anwesen mit Garten und sogar die Kneipen haben ein Schild mit der Aufschrift „Hundefreundlich“.
In den Geschäften und an vielen Stellen auf der Straße gab es Schüsseln mit frischem Wasser. Sogar Bekleidungs- und Schuhgeschäfte erlauben die Mitnahme eines Hundes. Die Verkäuferinnen gehen zunächst begeistert auf den Hund zu und sprechen ihn mit sanfter und liebevoller Stimme an. Sie nehmen eine neutrale Körperhaltung ein und ich habe niemanden gesehen, der sich über den Hund beugte oder seine Hand auf den Kopf legte. Jeder den wir trafen, lud den Hund zu einem ersten Kontakt ein und erst wenn das in Ordnung war, war der Halter an der Reihe.
Oftmals gab er zuerst ein Gespräch über den Hund und wir tauschten uns darüber aus, um welche Rasse und Alter es sich handelte und welche Geschichte er hatte. Da unsere neunjährige Lizzy (benannt nach der ehemaligen Königin Elisabeth) eine Spanische Straßen Hündin ist, sehr lange in einem Tierheim gelebt hat und jetzt Karriere im Suchen und Retten macht, gibt es immer eine schöne Geschichte zu ihr. Sie erzählen dann oft begeistert und stolz von ihren eigenen Hunden, wie schön und lustig sie sind.
Einmal trafen wir in einem Schuhgeschäft eine Mutter mit einem kleinen Sohn. Wie schön ist es, dass das Kind fragte, ob es bitte den Hund streicheln könne, es dann ruhig und ohne Bedrohung von der Seite auf Schulterhöhe streichelte und man dann große Tränen der Rührung in den Augen des kleinen Jungen sah, als er Lizzy sagte, dass sie der süßeste Hund sei, den er kennt.
Hunde üben in dieser Region oft einen wichtigen Beruf aus und arbeiten bei der Jagd oder bei Schafen. Bei einem Spaziergang wurden wir Zeuge der Jagd auf den Auerhahn. Eine riesige Gruppe Jagdhunde, viele davon Labrador Retriever, durchquerte die Moore auf der Suche nach dem besonderen Vogel. Auffallend war, wie attraktiv die Hunde waren und wie stromlinienförmig sie aussahen. Kein Gramm zu viel, muskulös und mit einem enormen Arbeitswillen. Die Hunde waren wirklich in ihrem Element und taten, wofür sie gezüchtet wurden. An diesem Nachmittag fiel übrigens kein einziger Schuss.
Hundeerziehung – mit Herz und Verstand
von Lisa Leicht (CH)
In unserem Mehrfamilienhaus gibt es viele Kinder, Katzen und zwei Hunde. Der eine, von dem ich euch heute erzählen will, heisst Riva, und ist eine einjährige Berger Picardhündin, die gerade ihre erste Läufigkeit hinter sich hat. Riva lebt mit ihrer Hauptbezugsperson C, deren Mann M und zwei erwachsenen Töchtern in einer Parterrewohnung. C nimmt sich sehr viel Zeit für Riva, sie hat grosse Erfahrung mit verschiedenen Hunderassen, kennt sich aus im Hundesport, und hat bei mir auch einmal ein Tellington TTouch-Wochenendseminar besucht.
Was mir beim Beobachten der beiden so gefällt, ist die grosse Achtsamkeit, mit der C ihre Hündin erzieht, sozialisiert, trainiert und wie aufmerksam, vertrauensvoll und lernfreudig die Hündin darauf reagiert. Liebevoll, achtsam, klar und ohne Druck wägt C in jeder Situation ab, ob, wie und wann was zu tun ist, schöpft aus ihrer Erfahrung und bestärkt positiv. Ich finde es super, dass sie gängige Trends und alt erprobte Methoden der Hundeerziehung hinter fragt um den richtigen Weg zu finden – ruhig, bewusst, respektvoll und immer darauf bedacht, das Bestmögliche für beide zu realisieren.
Für mich sind das ideale Voraussetzungen für einen interessanten, stressarmen Alltag, eine Basis für viele sportliche Aktivitäten und ein langes gesundes Leben.
Ich finde, dass sich die Tellington Methode hervorragend dafür eignet, Vertrauen, Achtsamkeit, Flexibilität, Klarheit, und respektvolles miteinander Arbeiten zu üben, einen TTouch nach dem anderen.
Donnerstag, 3. Oktober
Tellington TTouch für Charlie’s Rettung Teil 1
von Karin Petra Freiling
Teil 1:
Charlie, die kleine Dackeldame mit den traurigen Augen, lebte ein Leben, das viel zu groß für sie war. In den lauten Straßen von New York kämpfte sie jeden Tag gegen die überwältigende Hektik. Ihre Besitzer, Künstler voller Leidenschaft, versuchten, Charlie in ihr elegantes und schnelles Leben zu integrieren. Doch die Menschenmassen, der ständige Lärm und das hektische Stadtleben machten Charlie nur noch ängstlicher. Ihre kleine Welt zerbrach, und jeder Spaziergang wurde für sie zum Alptraum.
Mit der Zeit wurde Charlie von ihren Ängsten völlig überwältigt. Ihre Besitzer liebten sie, aber sie verstanden nicht, wie tief diese Ängste in ihr verankert waren. Schließlich zog sich Charlie in sich selbst zurück, verlor ihre Fröhlichkeit und reagierte immer häufiger mit Unsicherheit und sogar mit Aggression. Sie begann, nach Menschen zu schnappen, als Zeichen ihrer Überforderung.
Dann trat Verena, eine erfahrene Tellington TTouch®-Practitioner und langjährige Freundin, in Charlies Leben. Verena wusste, dass Charlie mehr brauchte als nur Liebe – sie brauchte eine gezielte, achtsame Berührung, die tief in ihr Nervensystem vordringt und ihr hilft, ihre innere Ruhe wiederzufinden. Verena rief uns an und bat um Hilfe, denn wir waren gerade auf Mallorca, wo auch Charlies Besitzer eine Finca hatten. Hier, in der friedlichen Umgebung der Insel, sollte Charlies Heilungsprozess beginnen.
Als wir Charlie das erste Mal sahen, war sie ein Häufchen Elend. Misstrauisch, geduckt, der Schwanz zwischen den Beinen – es war klar, dass ihre Angst überwältigend war. Doch wir begannen mit der Tellington TTouch®-Methode, die darauf abzielt, das Nervensystem zu beruhigen und dem Körper zu helfen, wieder in Balance zu kommen. Mit sanften, achtsamen Berührungen wie Noahs Marsch und dem Baby-Orang-Uran-TTouch, schufen wir eine Umgebung der Sicherheit und Ruhe. Nach und nach begann Charlie, sich zu entspannen.
Doch gerade als Charlies Vertrauen wuchs, erreichte uns eine Nachricht, die alles ändern könnte – ihre Zukunft stand plötzlich auf dem Spiel…am 14.11.24 folgt Teil 2 💕 🐶
Sonntag, 29. September
Tellington Ausbildung für Jeden, der bereits mit Hunden oder/und mit Katzen arbeitet oder arbeiten möchte
von Katja Krauß
Als ich mich vor ein paar Tagen mit einer Freundin unterhielt, sagte diese, sie fände es gut, wenn es eine Tellington Zusatzausbildung für Menschen gäbe, die bereits mit Tieren und oder dessen Haltern beruflich zu tun haben.
„Genau das ist der Tellington TTouch® Associate“, antwortete ich ihr daraufhin.
Egal ob Tierärzte, Tierarzthelfer, Tiertrainer, Verhaltensexperten, Tiersitter, Tierpfleger, Tierfriseure oder jegliche andere Berufe, die mit Tieren arbeiten, können mit der ttouch-n-click Ausbildung ihren TTouch Associate Status erwerben, um anerkannt Tellington TTouch in ihre berufliche Tätigkeit mit einfließen zu lassen.
Da wir auch die Möglichkeit bieten, dass eine Paragraf 11 Tierschutzgesetz Prüfung an die bestandene ttouch-n-click Prüfung angeschlossen werden kann, ist es ebenfalls möglich die ttouch-n-click Ausbildung zu buchen, wenn jemand als Hundetrainer tätig werden möchte und bisher keine andere Ausbildung abgeschlossen hat.
Ich selber bilde seit 36 Jahren Hund-Halter-Teams aus und seit 28 Jahren professionell in meiner eigenen Hundeschule in Berlin. Für mich ist Familienhundetraining 80% Tellington TTouch, vielleicht 15% Positives Bestärken und 5% Führen in Balance.
Es geht darum, alle fünf Säulen der Tellington Methode in Kombination anzuwenden (Beobachtung, Tellington TTouch, Tellington-Lernparcours, Tellington-Lernhilfen, Tellington-Philosophie).
Wie Lily bereits in ihrem Blogbeitrag am Donnerstag geschrieben hat, fußt die Tellington Methode auf so vielen Naturgesetzen (was allerdings erst in den letzten Jahren mehr und mehr zu Tage tritt, da erst jetzt Studien in den verschiedensten wissenschaftlichen Disziplinen einiges zum Vorschein bringen) und beinhaltet einen unglaublichen Wissenspool, der es erlaubt mit Tieren auf diese ganz besondere Weise zu kommunizieren.
Es macht einfach Spaß, den Tieren bei ihrer Entwicklung zuzusehen und sie unterstützen zu dürfen, wo sie es gerade brauchen. So dass alle ganz gelassen gemeinsam durch den jeweiligen Alltag gehen können.
Donnerstag, 26. September
Tellington TTouch® Newsticker – TTouch Blog
Weil ich liebe, was ich tue.
von Lily Merklin
Vor vielen Jahren eröffnete mir der Mann einer Kursteilnehmerin, der seine Frau schon seit vielen Jahren auf Kurse begleitete, in der Mittagspause am zweiten Tag, dass er es spannend fände, wie viele verschiedene Methoden es in der Pferdewelt gäbe. Deshalb würde er jede Kursleiterin fragen, warum sie sich ausgerechnet für das entschieden habe, was sie unterrichte. „Warum also machst Du ausgerechnet Tellington?“ „Weil die Methode für mich Sinn macht. Sie beinhaltet alles, was ich über Psychologie, Anatomie, Biomechanik, das Nervensystem und das Lernen schon wusste, auf eine total geniale Art und Weise. Außerdem legen wir großen Wert auf Sicherheit und Kleinschrittigkeit, so dass auch Anfänger und unsichere Reiter schnell etwas lernen, was ihnen im Umgang mit Pferden hilft.“ Ich dachte kurz nach und ergänzte dann: „Außerdem bin ich einfach lieber nett.“ Natürlich bin ich auch klar und kann streng sein und manchmal streite ich auch gerne. Aber im Grunde meines Herzens bin ich einfach lieber nett. Und ich kenne bis heute nur wenige Methoden, die Harmonie und Achtsamkeit so konsequent ins Zentrum stellen, wie das die Tellington-Philosophie tut. So ertappe ich mich, wenn ich mich dann im Job oder Privatleben in eine Diskussion verrannt habe, ab und zu auch bei dem Gedanken, wie viel netter es doch wäre, wenn wir jetzt Tellington machen würden…
Wenn Du die Tellington-Methode selber lernen willst, findest Du auf unserer Homepage Kursdaten und Practitioner.
Sonntag, 22. September
TTouch für den Alltag
von Vanda Oosterhuis
Für mich ist TTouch nicht nur da, um Probleme zu lösen. Ich nutze TTouch viel im Alltag mit meinen Pferden. Seit meinem ersten Kurs mit Linda bemerkte ich, wie praktisch es ist, wenn Pferde durch TTouch nicht nur gut erzogen werden, sondern auch Vertrauen zum Menschen aufbauen und besonders wichtig- einfach im Umgang sind. Und klar, schön ist dass man auch weiß was zu tun ist, wenn etwas mal nicht so einfach ist.
Einige Beispiele:
Gylfi war 23 Jahre alt , als er zu mir kam. Er gehörte einem alten Mann, der gestorben war. Da Gylfi Ekzem hatte und hustete, wollte keiner ihn haben. Ich war gerade umgezogen, hatte viel Platz und habe ihn aufgenommen. Später stellte sich heraus das er noch schön zu reiten war. Gylfi war lieb und brav, aber klobig, das hatte er nun mal so gelernt. Ich musste wegen seinem Ekzem auch seinen Kopf einreiben. Das mochte er gar nicht und zog seinen Kopf weg oder knallte ihn mir entgegen. Da waren die TTouches so toll! Nur ein paar mal TTouchen und das Einreiben war einfach.
Vor einem halben Jahr habe ich eine Islandstute, Fagurey, gekauft, die zwar geritten und sehr brav war, aber ängstlich mit satteln, aufsitzen, und nervös, wenn sie nicht verstand, was ich wollte. Sie ist schon 10 Jahre alt, kam vor 2 Jahre roh aus Island, und war anständig eingeritten, aber wenig geritten worden. Da sind dann TTouches und die Übungen im Tellington Lernparcours einfach toll!
Mit TTouch habe ich gelernt Geduld zu haben, die Sprache des Pferdes zu verstehen, zu sehen, wenn ein Pferd nervös ist, etwas nicht versteht und wie man dann zurückgeht, das „chunking down“. Am Anfang hatte Fagurey oft nach mir geschnappt im Lernparcours. Mir war klar, dass sie nicht eigenwillig ist, aber sagt, ich finde es schwierig, ich kann/verstehe das nicht.
Sie war gar nicht im Gleichgewicht und auch da kann man so viel tun mit TTouches und den Übungen im Lernparcours (sowie Connected Riding Bodenarbeit).
Ab 1980 bis 1998 hatte ich eine kleine Reitschule und meine Kunden sagten oft, wie lieb und einfach meine Pferde waren. Die Pferde kannten alle TTouch (oder TTEAM, wie es damals noch hieß). Nicht das ich sie ständig ttouchte, aber TTouch beeinflusst auch wie man mit Pferden umgeht und es dann anderen lehrt.
Für mich ist es also ein großes Geschenk, das wir mit TTouch Pferden bekommen, die im Alltag einfach zu handeln sind, die einfach am Halter mitlaufen, die brav sich beim Hufschmied und Zahnarzt verhalten, sich ruhig satteln lassen, die gut im Gelände zu reiten sind, die Vertrauen haben und womit wir eine gute Beziehung bekommen.
Zu den Fotos (teils von meiner Reitschulzeit, deshalb noch ohne Helm): Während eines Kurses machte Lukka gern mit; Iduna ist, auch dank TTouch sehr geschickt im Gelände; Fuchur läßt sich brav einwickeln während eines Trainings; Halsring reiten. Jetzt reiten viele mit Halsring, aber vor 25 Jahren war es noch etwas Besonderes.
Donnerstag, 20. September
Tellington TTouch® Newsticker – TTouch Blog
Noahs Marsch. Ein TTouch – viele Möglichkeiten
von Doris Prinstinger
Heute möchte ich dir einen meiner absoluten Lieblings-TToches näher bringen. Der Noahs Marsch gehört zu den streichenden TTouches und ich schätze ihn so sehr weil er unendlich viele Möglichkeiten bietet wie man ihn einsetzten kann.
Einfach gesagt handelt es sich um ein Abstreichen des Hundes mit der ganzen, flachen Hand. Bei kleinen und sehr kleinen Hunden nimmt man einfach einen Teil der Hand, wie es sich anbietet. Du kannst auch den Handrücken verwenden wenn direkte Berührung zuerst schwierig ist für deinen Hund. Ich probiere wirklich jeden Zentimeter des Hundes zu berühren. Auch jene Teile denen man sonst vielleicht nicht so viel Aufmerksamkeit schenkt. Dem Kinn, den Achseln, der ganzen Länge der Rute, den Beinen bis hinunter zu den Krallen und natürlich allen anderen Teile des Hundekörpers. Dabei lasse ich mir Zeit. Es muss auch nicht alles auf einmal sein. Du kannst viele Pausen dazwischen machen. Vielleicht möchte dein Hund seine Position verändern oder sich dazwischen einmal kurz strecken. Pausen sind sehr wertvoll und ermöglichen es sich selbst wahrzunehmen.
Und nun zu den vielen Möglichkeiten. Achte einmal darauf wie du deine Hand auf den Hund legst. Du kannst sie einfach drauf legen oder auch vorher etwas abstoppen und langsamer und sehr bewusst auf deinen Hund platzieren. Du kannst ausprobieren wie es sich anfühlt wenn du eine kleine Pause machst bevor du mit der Bewegung beginnst. Wie ist es wenn du einmal tief ein- und ausatmest nachdem du den Kontakt hergestellt hast? Wo kommt deine Hand überhaupt zu liegen? Am Kopf? Im Schulterbereich oder am Rücken? Macht das einen Unterschied für deinen Hund? Während der Ausführung beobachten wir immer das Feedback des Hundes. Was sagt dir dein Hund? Bekommst du eine Ahnung wo er Berührung besonders gerne mag oder wo er vielleicht etwas unsicher ist?
Ebenso einen Einfluss auf die Wirkung haben unsere Gedanken. Ich kann Sicherheit vermitteln, unbewusste oder traumatisierte Stellen wieder besser in den Körper integrieren oder was immer bei euch gerade Thema ist.
Noahs Marsch schafft ganz viel Verbindung. Im Hundekörper selbst und zwischen dir und deinem Hund. Probiere es aus. Lass dich überraschen und hab Spaß dabei.
Hier zwei Videos wie unterschiedlich der Noahs Marsch ausschauen kann:
9.-11. November – INTENSIVKURS für die Ausbildung und alle Interessierten der Methode
mit Lisa Leicht – online!
7.+8. Dezember –BASISKURS PRAXISTAGE. Für jene die schon einen Onlinekurs gemacht haben und das Gelernte nun praktisch umsetzen möchten und für EinsteigerInnen zum Kennenlernen der Methode
Was man auf einem TTouch for you Wochenende alles erleben kann.
Carolin organisierte, einfach bei sich daheim, ein TTouch for you Wochenende. Sie berichtete:
“Wir lernten die Notfall-TTouches, Basis-Touches und Körperbänder kennen. Durch den Wechsel zwischen Input, Üben und Fallgeschichten waren alle stets bei der Sache. Ankes umfangreicher Erfahrungsschatz ließ uns ahnen, was TTouch bewirken kann. Am eindrucksvollsten waren die Wirkungen, die wir selbst spürten.
Eine Teilnehmerin, deren Mann einen schweren Motorradunfall erlitt und dessen Beweglichkeit in der Schulter stark eingeschränkt war, ttouchte ihn abends. Er spürte direkt eine deutlich bessere Beweglichkeit. Bisher war es ihm fast unmöglich, sich im Auto anzuschnallen. Er versprach am nächsten Tag eine SMS zu senden. Als das Handy klingelte, fieberten wir mit und der Mann erzählte freudig, dass auch diese Bewegung ihm nun möglich war.
Eine Teilnehmerin hatte ein Lipödem, das Schmerzen verursachte. Anke ttouchte die Teilnehmerin. Schon nach kurzer Zeit stellte sich Leichtigkeit ein.
Eine Auszeit fand eine Frau auch an einer roten Ampel. Anstatt sich über die rote Ampel zu ärgern, begann sie mit Herzumarmung und Ohren TTouch. Sie stellte fest, dass die Ampel gar nicht so lange rot war. Wie wunderbar dieses Beispiel verdeutlicht, was Anke uns vermittelte: Das Positive in Dingen zu sehen und sich darauf zu fokussieren.
Integrierte ich bereits vorher die Herzumarmung als „Stressreduzierer“, ergänze ich dies nun um die Wertschätzung des gesamten Körpers (Bodyblessing).
In der Gruppe konnte man über die beiden Tage hinweg eine Veränderung bemerken. Trauten sich manche anfangs wenig zu, wurden sie schnell selbstbewusster.”
26. Oktober, TTouch Tag in Köln, Frechen
1. TTouch Tag November Birkenfeld (Rheinand Pfalz)
17. November bei Gütersloh
Außerdem gibt es die Möglickkeit auf den Touren, oder online, Einzelstunden zu buchen.
Die Touren laufen aktuell durch Luxemburg, die Eifel, Rheinland, Westerwald, Odenwald, Raum Frankfurt, Schwarzwald und die Schweiz.
Donnerstag 12. September 2024
Aus der Gerte wird ein Zauberstab – die Magie der Berührung
von Susanne Salzmann
„JETZT nimm doch die Gerte Susanne“, rief der Reitlehrer laut durch die Halle. Wie viele Pferdefreunde, lehnte ich die Grete prinzipiell ab, bis ich Linda Tellington-Jones kennengelernt habe.
Sie zeigte mir einen sinnvollen Einsatz dieses Werkzeuges und wie man es zum Wohle aller Tiere nutzen kann. Ich habe mit dem Zauberstab schon mit vielen Pferden, Katzen, Hunden und ganz neu auch mit einem Schwein gearbeitet.
Die Tellington TTouch® Methode ist eine sanfte und effektive Art, Pferde zu trainieren und ihre körperliche sowie emotionale Gesundheit zu fördern. Ein zentrales Werkzeug dieser Methode ist die Gerte, die auch als „Zauberstab“ bezeichnet wird. Sie wird nicht als herkömmliches Hilfsmittel zur Korrektur oder Strafe eingesetzt, sondern als sanfte Verlängerung des menschlichen Arms, um das Pferd zu leiten und seine Wahrnehmung zu verbessern.
Der „Zauberstab“ ist eine weiße etwas steifere Gerte in der länge 1,10m 1,20m und 1,30 erhältlich und wird verwendet, um das Pferd behutsam zu berühren, zu streicheln oder leichten Druck auszuüben. Dies dient dazu, die Aufmerksamkeit des Pferdes auf bestimmte Körperbereiche zu lenken und ihm zu helfen, Spannungen abzubauen. Durch sanfte, rhythmische Bewegungen entlang des Pferdekörpers wird das Nervensystem des Tieres beruhigt und gleichzeitig die Durchblutung gefördert. Dies kann helfen, muskuläre Verspannungen zu lösen und das Bewusstsein des Pferdes für seinen Körper zu schärfen.
Eine weitere Anwendung des „Zauberstabs“ erfolgt beim Führen oder Longieren. Hier wird die Gerte mit weichen, präzisen Bewegungen und Signalen eingesetzt, um das Pferd subtil zu lenken und seine Bewegungen zu harmonisieren. Der „Zauberstab“ signalisiert dem Pferd, wohin es sich bewegen soll, ohne Druck oder Zwang auszuüben. So wird das Vertrauen zwischen Mensch und Tier gestärkt, und das Pferd lernt, die Körpersprache des Menschen zu verstehen.
Die Wirkung des „Zauberstabs“ basiert auf dem Prinzip der achtsamen Berührung und Kommunikation. Durch den bewussten Einsatz der Gerte kann der Mensch das Pferd dabei unterstützen, ein besseres Körperbewusstsein zu entwickeln und in einem entspannten, ausgeglichenen Zustand zu bleiben. Dies fördert nicht nur das Wohlbefinden des Pferdes, sondern auch eine tiefere, harmonische Verbindung zwischen Mensch und Tier.
für mehr Informationen schreib mir gerne eine Email an s.salzmann@gmx.de
Sonntag, 8. September 2024
Das Tellington-Köperband
bei Mahdi Halim
von Ingrid Wild
Ich möchte eine Fallgeschichte teilen, eine sogenannte One-Session Story, die ich erlebt habe, als ich kürzlich einen meiner Tellington -TTouch und Reiten- Kurse unterrichtete und die mir wieder ganz deutlich ins Bewußtsein gebracht hat, wie leicht, komplex und wirksam die Tellington-TTouch Methode ist.
“Mahdi Halim” ist ein 8 Jähriger Araberwallach, von seiner Halterin geduldig und liebevoll seit seiner Jugend ausgebildet und angeritten. Ich treffe die beiden zum 2. Mal auf meinem Kurs und sehe voller Freude, welche Fortschritte sie seit dem vergangenen Jahr gemacht haben.
In der ersten Einheit arbeitet Lara “Mahdi Halim” an der Hand und mir fällt auf, dass der junge Wallach seinen Schlauch ausfährt und dieser während der Handarbeit fest ausgeschachtet bleibt. Als ich Lara darauf anspreche, erfahre ich, dass dies immer bei der Handarbeit passiert, auch zuhause in gewohnter Umgebung.
Unter dem Sattel zeigt Mahdi Halim das Ausschachten nicht.
Auch in der zweiten Einheit des Tages, schachtet der Wallach bei der Arbeit an der Hand aus.
Da ich nicht weiß, was genau den Wallach in Anspannung versetzt und zum Ausschachten bringt, beschließe ich ein bewährtes Tool aus der Tellington TTouch Methode auszuprobieren.
Ich genieße auch in dieser Situation einen der vielen Vorteile dieser Methode- ich kann gefahrlos ausprobieren, denn Linda hat die Techniken so kleinschrittig entwickelt, dass ich zu jederzeit das Feedback der Tiere dazu hören und gemeinsam mit dem Tier entscheiden kann, wie der Prozeß weiter gehen darf oder ob eine Pause angebracht ist. Wenn ich das Tellington-Körperband achtsam, fachgerecht und im Tempo des Tieres anlege, kann ich nichts “kaputt” machen.
Ich lege dem Wallach das Tellington-Körperband in Form einer 8 um und lasse Lara dann mit der Arbeit an der Hand fortfahren. Schon nach wenigen Schritten löst sich die Spannung in Mahdi Halims Schlauch. Dieser pendelt nun locker und wird bei jedem Schritt ein Stück weicher und kleiner, bis der Schlauch ganz eingezogen ist. Lara und ihr Wallach können ihre Einheit fortsetzen, ohne dass Mahdi Halim noch einmal ausschachten muss.
Es ist sinnvoll sich das Anlegen der Tellington-Körperbänder für Pferde, Hunde, Katzen, andere Tiere und auch Menschen von einem ausgebildeten und lizenzierten Tellington TTouch Practitioner zeigen und sich über Hintergrundwissen informieren zu lassen.
Dann lassen sich die Tellington-Körperbänder wunderbar in den Alltag und ins Training integrieren und haben verblüffende positive Effekte.
-Mit Linda Tellington- Jones trainieren:
Die Gelegenheit von Linda Tellington-Jones persönlich zu lernen,
ergibt sich vom 13.-15.09.2024 auf den Trainingstagen in Amtzell im Allgäu.
Ingrid’s nächste Veranstaltungen:
-28./29.September 2024 Tellington TTouch® und Reiten in 86853 Langerringen
Information und Anmeldung bei Christiane Hausladen,
Email: christiane.hausladen@freenet.de
-o5./o6.Oktober 2024 Tellington TTouch® für Pferde in 94137 Bayerbach
Information und Anmeldung bei Sandra Hesselbarth, Tel. 08536 2890292
-19./20.Oktober 2024 Tellington TTouch® und Reiten in 67808 Schönborn
Anmeldung bei Isabelle Tschöpke, Email: isabelle.tschoepke@gmx.de
Während ich gemütlich am Schreibtisch sitze, tobt sich draußen ein Gewitter aus. Ich bin wieder mal dankbar, dass meine Hündin keine Geräuscheängste hat und friedlich weiter schläft. Wie geht es Ihrem Hund, Ihrer Katze oder Ihrem Pferd in einer solchen Situation? Ganz viele Tiere benötigen unsere Unterstützung! Ängste finden nicht nur im Kopf statt, sondern spiegeln sich auch im Körper. Je wohler ein Tier (oder ein Mensch) sich in seinem Körper fühlt, desto gelassener ist der Umgang mit schwierigen Situationen.
Hier bietet uns die Tellington TTouch Methode zahlreiche Möglichkeiten, das Wohlbefinden unserer Tiere im Alltag und in schwierigen Situationen zu verbessern.
Ein vorausschauendes Agieren hilft dabei unserem Tier am besten:
-Finden Sie heraus, ob Ihr Tier einen Lieblings-TTouch hat.
Atmet es fast seufzend aus, wenn Sie es mit sanftem Herz-TTouch verwöhnen?
Bietet es Ihnen von sich aus den Kopf an und freut sich über langsamen Ohren-TTouch?
Oder wissen Sie schon, dass Berührungen für Ihr Tier bei Aufregung noch schwierig sind? Dann machen Sie es frühzeitig mit dem Tragen eines Tellington-Körperbandes vertraut.
Suchen Sie rechtzeitig Unterstützung, wenn die Ängste Ihres Tieres ausgeprägter sind. Je häufiger und je heftiger Ihr Tier reagiert, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es weitere Ängste entwickelt.
Tellington-Lehrerinnen unterstützen Sie sowohl vor Ort als auch teilweise mit Onlineangeboten. Bei ausgeprägten Ängsten suchen Sie nehmen Sie unbedingt Kontakt zu einem Verhaltenstierarzt auf.
Ich schreibe diesen Text zum Sommerende, aber das Jahresende kommt schneller als man denkt. Jedes Jahr melden sich Tierhalterinnen kurz vor Silvester, weil ihr Tier Panik bei den ersten Böllern zeigt. So kurzfristig kann ich dann nur noch eine bestmögliche Notfallversorgung sicherstellen. Viel sinnvoller ist es aber, jetzt mit der Vorbereitung zu beginnen.
Wenn es trotz aller Vorbereitung doch zu einem Erschrecken Ihres Tieres gekommen ist, haben Sie mit TTouch die Möglichkeit Ihr Tier zu unterstützen und langfristige Folgen zu minimieren.
Vor Jahren passierte etwas für mich völlig unerwartetes- Linda Tellington-Jones berief mich zur Tellington TTouch® Instruktorin.
Wer es nicht weiß, bis heute gibt es nur ca. 30 Instruktor*innen und das obwohl die Methode im nächsten Jahr bereits ihr 50-jähriges Jubiläum feiert und weltweit unterrichtet wird. Instruktor*innen sind die Lehrer*innen, denen Linda vertraut ihre Methode in mehrtägigen Seminaren und Ausbildungskursen in ihrem Sinne weiterzutragen.
Linda handelt aus Intuition. Auch bei der Ernennung der Instruktor*innen, spielt ihre Intuition eine Rolle. Für mich bedeutete es, dass ihr Bauchgefühl mehr über mich wusste, als ich es bis dahin tat.
Was ich allerdings weiß ist, dass Einer gut, doch Viele immer besser sind, daher kam mir die Idee für diesen Blog.
Alle Tellington TTouch Instruktori*nnen sind einfallsreiche und kreative Lehrer*innen, die verstanden haben, dass Tellington TTouch uns in allen Lebenssituationen unterstützt und das Leben einfach viel lebenswerter macht.
Allein die Beziehung, die durch die Anwendung der Methode, zu anderen Lebewesen entsteht, ist um so vieles schöner, als wir es uns vorher vorstellen konnten.
Wie einfach ist es, dass Pferde wieder vertrauensvoll mitarbeiten, Hunde es genießen an lockerer Leine mitzugehen, Katzen sich genussvoll bürsten lassen oder Kinder sich leichter konzentrieren lernen. Wer mehr zur Vielfalt und Einzigartigkeit der Methode erfahren möchte kannhier nachlesen.
Ich denke, ich spreche im Namen aller Instruktor*innen, wenn ich sage, dass wir so Vieles gelernt haben und je mehr wir lernen, desto mehr verstehen wir, wie wenig wir wissen.
Das ist ein weiterer Grund, weshalb ich diesen Blog ins Leben gerufen habe- um an den Gedanken, Ideen, Erfahrungen und Weisheiten der 11 anderen deutschsprechenden Tellington-Instruktor*innen teilhaben zu dürfen.
Es werden jeweils sonntags und donnerstags ganz bewusst kurze Texte sein, die vielleicht nachdenklich machen oder einfach auch nur dabei helfen glücklich zu sein.
Viel Spaß dabei, Einblicke in eine Methode zu erlangen, die für mich die Zukunft des Miteinanders für alle Lebewesen auf diesem Erdball ist.
Katja Krauß (Tellington-TTouch-Instruktorin, ttouch-n-click Organisatorin und Erste Vorsitzende des Tellington Berufsverbandes (www.tellington-methode.de))